Hierfür stehen uns neben verschiedenen Medikamenten in Tablettenform auch unterschiedliche Pumpensysteme und die Tiefe Hirnstimulation zur Verfügung. Vor allen Dingen aber auch das Zuhören. Wir untersuchen unsere Patient*innen zunächst neurologisch sehr gründlich. Dazu gehören der sogenannte L-Dopa-Test, die Ableitung der Hirnströme mittels EEG, eine Bildgebung des Kopfes, manchmal auch der Wirbelsäule, mittels eines MRT und in selten Fällen eine Untersuchung des Nervenwassers (Lumbalpunktion), um andere Erkrankungen ausschließen zu können.  

Dann sind wir interessiert an der Krankengeschichte, an Symptomen und Einschränkungen, die die Betroffenen erleben, auf bereits erfolgte Therapieversuche und deren Ergebnisse. So wollen wir ein unnötiges Ausprobieren von bereits in der Vergangenheit erfolglos eingesetzten Medikamenten vermeiden und schneller ein passendes Therapiekonzept  finden. Dazu zählt auch die Kenntnis der familiären und häuslichen Situation unseres Patient*innen, um einschätzen zu können, ob diese mit Hilfe unseres Sozialdienstes weitere Hilfsmittel oder auch die Leistungen eines Pflegedienstes in Anspruch nehmen wollen.

Die meisten Patient*innen verbringen bei der Erstdiagnose drei bis fünf Tage stationär in unserer Klinik. Die Parkinson-Komplexbehandlung dauert in der Regel zwischen 15 Tagen und vier Wochen und macht ebenfalls einen stationären Aufenthalt nötig. Sie erfolgt in enger Kooperation mit dem Universitätsklinikum Marburg (UKGM).

Die weitere Therapie erfolgt in aller Regel ambulant. Während eines stationären Aufenthalts in unserer Klinik stehen physiotherapeutische, ergotherapeutische und psychotherapeutische Angebote zur Verfügung.

„Die Forschung hat in den vergangenen zehn Jahren große Fortschritte gemacht. Trotzdem ist die Parkinson-Krankheit leider noch nicht heilbar. Wir können aber den Verlauf mildern und das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen und so unseren Patientinnen und Patienten ein aktiveres und erfüllteres Leben als noch vor ein paar Jahren ermöglichen.“

Dr. Sven Fuest, Chefarzt Neurologie

Ines Baumann

Gesundheits- und Krankenpflegerin; Pflege-Leitung Neurologie

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