Nein. Wir werden die Abteilung für Neurologie leider voraussichtlich zum Ende des Jahres nicht weiter betreiben. Die Abteilung für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik bleibt bestehen und wird ausgebaut. Wir planen einen schrittweisen Ausbau der Psychiatrie in den kommenden Monaten und Jahren. Damit reagieren wir auf eine gestiegene und weiter steigende Nachfrage, verbessern die Versorgung für psychiatrische Patientinnen und Patienten und bieten der Klinik insgesamt eine gute Perspektive.

Ja, leider, vermutlich zum Ende des Jahres. Man kann eine Krankenhaus-Abteilung aber nicht einfach schließen. Zuvor muss das Hessische Gesundheitsministerium dies genehmigen. Die Hephata Diakonie hat den Antrag auf Rücknahme des neurologischen Versorgungsauftrages zum 31. Dezember 2025 beim Gesundheitsministerium bereits gestellt. Stimmt das Ministerium dem Antrag zu, werden wir den Betrieb der Neurologie voraussichtlich zum Ende des Jahres einstellen. Sobald die Entscheidung des Ministeriums vorliegt, können wir das weitere Vorgehen und den Zeitplan näher bestimmen – auch im Hinblick auf die Zukunft des MVZs und eine mögliche ambulante Versorgung.

Die Gründe für die Antragsstellung sind die gravierenden Konsequenzen der Krankenhausreform und die jahrelange Unterfinanzierung von Krankenhausleistungen.

Der Hephata-Vorstand und die Klinik-Geschäftsbereichsleitung sind in Gesprächen mit dem Gesundheitsministerium und Akteuren im Gesundheitswesen, um Versorgungslücken zu vermeiden und gute Lösungen für die Region und die Patientinnen und Patienten zu finden. Die medizinische Versorgung läuft bis dahin wie gewohnt weiter.

Das MVZ (Hephata-Medizinisches Versorgungszentrum gGmbH) ist eine eigenständige gemeinnützige GmbH. Es hat zwei Standorte in Alsfeld und in Schwalmstadt-Treysa. Die medizinische Versorgung läuft an beiden MVZ-Standorten wie gewohnt weiter. Wir beachsichtigen, mit dem MVZ eine ambulante neurologische Versorgung auch über das Ende unserer stationären neurologischen Angebote in der Hephata-Klinik hinaus sicherzustellen. Aktuell sind Termine im MVZ bereits bis zur Mitte des Jahres 2026 vergeben. Ob wir das MVZ langfristig betreiben können, prüfen wir derzeit mit Hochdruck.

Wenn es Neuigkeiten dazu gibt, werden wir Sie auf unserer Homepage und in der Presse informieren. Aktuell können wir leider keine andere Information dazu geben.

Die medizinische Versorgung in der Hephata-Neurologie läuft wie gewohnt weiter, vermutlich bis Ende des Jahres. Das gilt für die Versorgung aller neurologischen Erkrankungen, für Notfälle genauso wie für Kontrolltermine. Ab dem Zeitpunkt, ab dem wir den Betrieb der Neurologie einstellen, wäre nach unserem Kenntnisstand noch allein das Klinikum Schwalmstadt-Ziegenhain für die Versorgung von Notfällen, insbesondere Schlaganfall-Patientinnen und -Patienten, in der näheren Region der Ansprechpartner.

Zur langfristigen Perspektive des MVZs und eines möglichen Angebots der langfristigen ambulanten neurologischen Versorgung ist noch keine Entscheidung getroffen worden.

Sowohl das Parkinson-Café als auch die Arzt-Patient*innen-Seminare finden bis auf weiteres nicht statt. Ob sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden können, hängt von der langfristigen Perspektive des MVZs und eines möglichen Angebots der langfristigen ambulanten neurologischen Versorgung ab. Hier ist noch keine Entscheidung getroffen worden.

Dafür gibt es mehrere Gründe. In erster Linie sind es die Konsequenzen der Krankenhausreform und die jahrelange Unterfinanzierung von Klinikleistungen.

Die Krankenhausreform schreibt für die Behandlung von Schlaganfällen künftig unter anderem die Fachbereiche Allgemeine Innere Medizin und Intensivmedizin vor. Wir haben keine Intensivstation und keine Innere Medizin und können somit die neu geforderten Kriterien nicht alle erreichen. Deswegen können wir künftig keine Schlaganfall-Patientinnen und -Patienten mehr behandeln. Das bedeutet einen Umsatzrückgang von bis zu 25 Prozent, den wir nicht kompensieren können.

Hinzu kommt, dass sich die Neurologie seit Jahren im stark defizitären Bereich befindet. Damit stehen wir nicht alleine da, das geht vielen Krankenhäusern in Deutschland so. Die Schere zwischen den Kosten und Erlösen geht immer weiter auseinander. Dafür sind Preissteigerungen bei Personal-, Sach- und Energiekosten verantwortlich, aber auch strengere Dokumentations- und Prüfvorschriften, die mehr Zeit in Anspruch nehmen, und auch die gewollte Ambulantisierung von Angeboten: Untersuchungen, für die früher ein stationärer Aufenthalt nötig gewesen wäre, können jetzt nur noch ambulant abgerechnet werden. Das betrifft zum Beispiel die Behandlung von Multipler Sklerose und Untersuchungen wie Lumbalpunktionen. Die Folgen dieser Ambulantisierung trifft kleine Einrichtungen wie unsere Abteilung überdurchschnittlich hart.

Die Abteilung für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik ist nicht von der Krankenhausreform betroffen. Außerdem gibt es für diesen Fachbereich eine sehr große und weiter stark steigende Nachfrage.

Indem wir hier unsere Angebote ausbauen, können wir die Versorgung im ländlichen Raum stärken und Engpässe in der Behandlung psychiatrischer Patientinnen und Patienten schließen. Die Erfahrungen der letzten Jahre und Monate zeigen, dass es dafür eine Notwendigkeit gibt.

Wir planen hier eine Erhöhung der Bettenzahl in mehreren Schritten. Die Feinkonzepte dazu werden gerade erarbeitet.