Einfache Sprache

Die Hephata Diakonie tritt für den Abbau von Barrieren ein. Deswegen ist dieses Jahrbuch in Einfacher Sprache geschrieben. Wir wollen, dass möglichst viele Menschen lesen können, für was wir einstehen. Dafür nutzen wir die Einfache Sprache. 

Die HSS ist für Kinder mit Behinderungen und ein Teil der Hephata-Förderschule. Yevhenii ist 14 Jahre alt und hat Trisomie 21. Er geht in die 8. Klasse. Auf seinem Stundenplan stehen zum Beispiel: Mathe, Lesen und Schreiben, aber auch Kochen, Werken und Sport.

„Mir gefällt es hier sehr gut“, sagt Yevhenii. In Deutsch und Mathe ist er schon gut vorangekommen. Im Werken bastelt er Karten für seine Mutter. Im Koch-Unterricht backt er selbst Pizza. In den Sportstunden hat er das Rollerfahren und Dreiradfahren gelernt. „Wir haben in der Schule auch schon eine Disko und Party gemacht. Ich habe mit einem Mädchen getanzt.“

Diese Mischung aus traditionellen Schul-Fächern und Wissen für den Alltag gefällt Yevhenii.

„Er hat ein Talent für Sprachen. Er kann Ukrainisch lesen und schreiben und auch auf Deutsch schon viel verstehen.“

Katharina Weimar (47), Förderschullehrerin

Sie ist die Klassenleiterin von Yevhenii. „Seine alte Schule hat ihn sehr im Lesen und Schreiben gefördert. Dafür sind andere Dinge auf der Strecke geblieben. Wir versuchen, das Gleichgewicht zu halten.“

In der Ukraine ist Yevhenii an 4 Tagen pro Woche zur allgemeinen Schule gegangen. Er hat aber keinen Klassenunterricht gehabt, sondern eine eigene Lehrerin. Mit ihr hat er in einem extra Klassenzimmer gelernt. An 1 Tag hat er ein Sozialzentrum besucht. Dort hat er für ein paar Stunden mit anderen Kindern gespielt.

Dabei kommen auch Tablets zum Einsatz. An der HSS haben alle Lehrer*innen und Schüler*innen Tablets. Sie nutzen sie in fast jedem Fach. Yevhenii hat sogar ein Sprach-Programm auf seinem Tablet, mit dem er übersetzen und teilhaben kann.

Möglichst viel Teilhabe – das ist das große Ziel der HSS. Die Schule besuchen 100 Schüler*innen im Alter zwischen 6 und 20 Jahren. „Menschen mit Behinderungen müssen sich heute viel mehr behaupten und selbst Verantwortung tragen. Sie müssen in vielen verschiedenen Bereichen ein Wissen haben. Wir wollen sie so weit bringen, wie es geht,“ sagt Katharina Weimar.

„Die Anderen haben Yevhenii sofort gemocht. Er ist sehr herzlich, offen und auch ein lustiger Typ. Er tut der Klasse gut. “

Katharina Weimar (47), Förderschullehrerin

Auch, wenn der Weg nicht immer einfach ist. Yevhenii ist gemeinsam mit seiner Mutter und seinem 5-jährigen Bruder nach Deutschland gekommen. Sein Vater und seine Großeltern sind in der Ukraine geblieben. „Es ist sehr schwer gewesen, sie zurückzulassen“, sagt Olga Zobenko. Sie hat in der Ukraine Bankkauffrau gelernt, aber nicht in ihrem Beruf gearbeitet: „Ich habe Yevhenii jeden Tag weit fahren und betreuen müssen.“ Hier hat sie den ersten Sprachkurs abgeschlossen und möchte gerne arbeiten. Yevhenii kommt gut zurecht. Die HSS ist eine Ganztags-Schule. An 3 Tagen findet der Unterricht bis 15 Uhr statt. An den anderen Tagen gibt es nachmittags freiwillige Angebote. Katharina Weimar: „Die Anderen haben Yevhenii sofort gemocht. Er ist sehr herzlich, offen und auch ein lustiger Typ. Er tut der Klasse gut. Ich bin beeindruckt, wie er das so macht."