Hier erhalten die Patient*innen weiterführende Unterstützung, um auch die Integration in eigene Wohn- und Arbeitsverhältnisse zu bewältigen. Die Adaptionsbehandlung ist eine Fortführung der medizinischen Rehabilitation und wird kontinuierlich ärztlich begleitet. Die Behandlungsdauer beträgt zwei bis drei Monate.

Adaption

Adaption bedeutet, eine Brücke oder einen Übergang zu finden. Sie ist die zweite Phase der medizinischen Rehabilitation nach einer Langzeittherapie. Hierbei geht es grundsätzlich darum, bisherige Therapieerfolge innerhalb eines geschützten Rahmens unter realen Alltagsbedingungen umzusetzen. Adaptionsangebote richten sich an Menschen, die aufgrund ihrer Lebensgeschichte und der besonderen Folgen ihrer Abhängigkeit im Anschluss an eine klinische Entwöhnungsbehandlung noch weiterer Maßnahmen bedürfen, die eine berufliche und soziale Wiedereingliederung weitgehend ermöglichen.

Neben der Arbeits- und Wohnungssuche bedeutet dies vor allem den Aufbau eines sozialen Netzwerkes.

Die Fachklinik einschließlich der Adaption in Aschaffenburg wurden am 23.07.2021 vom TÜV Hessen nach dem Auditleitfaden 5.0 FVS / DEGEMED und nach DIN EN ISO 9001:2015 zertifiziert.

Die Adaptionseinrichtung liegt mitten im Zentrum von Aschaffenburg. Alle wichtigen öffentlichen Einrichtungen, aber auch der Bahnhof, Behörden und Einkaufsmöglichkeiten, sind in wenigen Minuten zu Fuß zu erreichen.

Das Haus bietet zwölf Einzelzimmer und zwei Doppelzimmer für Paare an. Nach vorheriger Absprache können Haustiere mit in die Einrichtung gebracht werden. Küchen, Gemeinschaftsräume und Sanitärräume stehen ausreichend zur Verfügung. Wir bieten einen eigenen Wohnbereich für Frauen mit Missbrauchserfahrungen, Traumata oder Ähnlichem an. 

Für Stellenrecherche, Wohnungssuche etc. gibt es ein helles freundliches Bewerbungstrainingszimmer mit Schreibtisch und Computer.

Im neuen Ergoraum gibt es genügend Platz und Angebote, selber kreativ tätig zu werden, und im Snoezelenraum kann man sich wunderbar entspannen.

Bei Interesse für eine Adaptionsmaßnahme benötigen wir:

  1. Anfragebogen (hier als .pdf zum Download)
  2. Suchtbezogenen Lebenslauf in Stichpunkten

Nach Erhalt dieser Unterlagen vereinbaren wir einen Termin für ein persönliches Gespräch, damit der Patient/die Patientin die Möglichkeit hat, die Einrichtung und die Mitarbeiter*innen kennenzulernen und um zu klären, ob die Einrichtung konzeptionell für den Bewerber/die Bewerberin geeignet ist.

Zielgruppe

Das Angebot richtet sich an volljährige Männer und Frauen mit einer Suchterkrankung. Im Vordergrund steht die Behandlung von alkohol- und/oder medikamentenabhängigen Patienten. Auch bei Polytoxikomanie oder nicht stoffgebundenen Süchten (Spielsucht) kann die Adaptionsmaßnahme in Anspruch genommen werden. Bei Patient*innen, die vorwiegend illegale Suchtmittel konsumiert haben, muss individuell mit den Interessierten geklärt werden, ob unsere Einrichtung geeignet ist.

Es können auch Paare aufgenommen werden, wobei die suchtspezifischen Problemstellungen in Beziehungen mit in den therapeutischen Prozess integriert werden sollen.

Voraussetzungen

Behandlungsgrundlage ist die Bereitschaft und der Wille, für sich ein abstinentes Leben zu gestalten. Die Patient*innen sollten auch in der Lage sein, Verantwortung für ihr Tun zu übernehmen und Absprachen und Regeln als Bestandteil des Alltags zu akzeptieren.

Auf der formalen Ebene ist eine regulär abgeschlossene Entwöhnungsbehandlung die wichtigste Voraussetzung. Sobald vom Leistungsträger zumindest eine mündliche Kostenzusage vorliegt, ist die Aufnahme möglich. Die Verlegung erfolgt in der Regel nahtlos aus den Fachkliniken.

Leistungsträger sind vorwiegend die Rentenversicherungen der Länder. Für die Deutsche Rentenversicherung Bund ist eine Kostenzusage nur im Rahmen einer Einzelfallentscheidung möglich. Zudem können die Krankenkassen oder überörtliche Sozialhilfeträger in bestimmten Situationen die Kosten für eine Adaptionsmaßnahme übernehmen.

Die Adaption bietet ein sehr breites Spektrum an Begleitung, Unterstützung und therapeutischer Betreuung. Neben den verpflichtenden Angeboten können nach individuellem Bedarf Leistungen in den verschiedensten Bereichen genutzt werden.

Therapieangebot

Das verbindliche Therapieangebot besteht aus der Gruppentherapie, Teilnahme an der externen Arbeitstherapie z. B. in Form von Praktika, der medizinischen Begleitung, hauswirtschaftlichen Aufgaben und Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe.

Beispiele für optionale Angebote sind die Einzeltherapie, die sozialdienstliche Beratung oder Unterstützung im Umgang mit Ämtern und Behörden.

Das eher alltags- und berufsorientierte Angebot besteht z. B. aus einer PC-Schulung, einem Bewerbungstraining oder der Begleitung bei der Berufsfindung, Ernährungsberatung, Kochkurs, Freizeitgestaltung, finanzielle Organisation usw. Externe Angebote: Kooperation mit Schuldnerberatung der Stadt Aschaffenburg, Sprachkurse, Erwerb von Schulabschluss.

Suchtmittelkontrolle und Rückfallprophylaxe: Die Kontrolle durch die Einrichtung ist stark zurückgenommen, um die Eigenverantwortung zu betonen. Hausinterne Kontrollen finden unregelmäßig statt. Es können jederzeit engmaschige Kontrollen zur Unterstützung der Patient*innen vereinbart werden.

Der Behandlungsverlauf gliedert sich grob in die Aufnahmephase, die Hauptphase und die Entlassungsphase. Die inhaltliche Gestaltung, vor allem der Hauptphase und der Entlassungsphase, ist im Wesentlichen von der individuellen Zielsetzung und Planung bestimmt.

Eingewöhnungsphase

In der Eingewöhnungsphase soll vorrangig geklärt werden, welche Aufgaben zu bearbeiten sind und welche individuellen Ziele bestehen bzw. welche Angebote genutzt werden sollen. Die Zielsetzungen bilden die Grundlage für den Behandlungsvertrag, in dem die anstehenden Aufgaben konkret geplant und fixiert werden. Die Abläufe werden kontinuierlich überprüft und soweit erforderlich inhaltlich neu justiert.

Hauptphase

In der Hauptphase verschiebt sich der Schwerpunkt hin zur praktischen Umsetzung der Planungen. Die flexibel gehandhabten Strukturen ermöglichen ein Höchstmaß an Anpassung an die gesellschaftliche Realität, sei es auf dem Arbeitsmarkt oder im sozialen Kontext.

Entlassungsphase

In der Entlassungsphase sollen die letzten Schritte hin zur Selbstständigkeit stattfinden. Ob Renovierung und Bezug einer eigenen Wohnung, Arbeitsaufnahme oder auch die Ablösung von der Hausgemeinschaft, es kommen für diesen Zeitraum viele neue Aufgaben auf die Patient*innen und die begleitende Einrichtung zu.

Als Nachsorgemaßnahme nach dem Abschluss der Adaption kann die Aschaffenburger Fachambulanz eine längerfristig angelegte ambulante Nachsorge leisten.

Bei Bedarf unterstützen wir unsere Patient*innen bei der Suche nach geeigneten Nachsorgeeinrichtungen (der Soziotherapie, Betreutes Wohnen, stationäre Nachsorge usw.).

Sie haben Fragen? Sie möchten als Patient*in bei uns aufgenommen werden?

Sie möchten sich für einen Angehörigen informieren?

Bitte nehmen Sie mit uns Kontakt auf – bei uns sind Sie willkommen.

Adaptionseinrichtung „Haus am Schneeberg“
Frohsinnstraße 10
63739 Aschaffenburg

Ansprechpartnerin: Carolin Hanaman, Lisa Piscioneri oder Lea Fecher

Telefon: 06021 909310
Telefax: 06021 909311

E-Mail: hausamschneeberg@hephata.de