Der sechsjährige Leon hat das Down-Syndrom und eine angeborene Schluckstörung. Die Mutter der beiden Kinder ist depressiv und alkoholkrank, weshalb Philipp schon früh lernen musste, sich um den Haushalt und seinen kleinen Bruder Leon zu kümmern. Das Jugendamt musste einschreiten und nahm die beiden traumatisierten Brüder in Obhut. 

Philipp und Leon hatten Glück: Sie kamen in eine der inklusiven Kinder-Wohngruppen der Hephata Diakonie. Sie wären dauerhaft traumatisiert, hätten sie einander auch nicht mehr. 

 

*Name geändert

„Die Herausnahme aus der Herkunftsfamilie stellt für Kinder eine belastende Situation dar. Es freut mich, dass wir in den inklusiven Wohngruppen Geschwisterkinder gemeinsam aufnehmen können. “

Annika Horn - Heilerziehungspflegerin

Wegen seiner ausgeprägten Schluckstörung ist Leon insbesondere beim Essen auf Unterstützung angewiesen. Unterstützung, die er schon immer von seinem älteren Bruder bekommen hat. 

Leon konnte nicht ohne Philipp sein. 

Die Schluckstörung wird nun therapiert und er bekommt von erfahrenen Sozial- und Heilpädagog*innen die Zuwendung, die er braucht. 

Und Philipp? Seine eigenen Wünsche fielen immer wieder hinten runter.

Dank der Zusammenarbeit unserer Heil- und Sozialpädagog*innen unterstützen wir beide Kinder in ihren individuellen Bedürfnissen. Während Leon mittlerweile gelernt hat, auch ein wenig mit sich selbst zu spielen, kann Philipp sich seinen Interessen widmen. Jetzt überkommt ihn nicht mehr das Gefühl ein schlechter Bruder zu sein, wenn auch er mal Aufmerksamkeit bekommt. 

Philipp konnte in der Wohngruppe wieder lernen, Kind zu sein. 

 

Unser neues Projekt: Hilfe für Geschwisterkinder mit und ohne Behinderung

 

Die Hephata Diakonie denkt und handelt immer schon inklusiv. Wir kümmern uns um Menschen mit und ohne Behinderung. Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung werden jedoch bisher meist getrennt untergebracht. Als Teil eines Modellprojekts bringen wir in unseren inklusiven Kinder-Wohngruppen Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam unter. Das Zusammenwirken von Sozial- und Heilpädagog*innen, die Einbindung von Pflege und Therapie für Kinder mit ganz unterschiedlichen Hilfebedarfen und die familienähnlichen Strukturen helfen allen Kindern, stark und selbstbewusst zu werden.

Gemeinsam miteinander leben: Die inklusive Kinder-Wohngruppe

Gewalt, Vernachlässigung, Missbrauch. In manchen Familien ist das Leben für Kinder traumatisch und deshalb nicht länger möglich. Raus aus der Familie bedeutet für Geschwisterkinder wie Philipp und Leon jedoch oftmals, dass sie voneinander getrennt werden. Eine zutiefst schmerzliche Erfahrung, die wir mit unseren inklusiven Wohngruppen verhindern. Hier bekommen Kinder mit und ohne Behinderung eine liebevolle Fürsorge und Unterstützung. Dabei ist uns besonders wichtig, die Gemeinschaft in der Gruppe zu stärken. So lernen die Kinder, sich anderen zu öffnen und wieder zu vertrauen. 

Damit Kinder mit und ohne Behinderung auch weiterhin in unseren inklusiven Kinder-Wohngruppen ein neues Zuhause finden können, sind wir auf ihre Unterstützung angewiesen. Daher bitten wir dringend um ihre Hilfe. 

Jeder Betrag hilft uns dabei, Kinder mit und ohne Behinderung ein neues Zuhause zu bieten.