In unserer Schlaganfall-Abteilung kümmern wir uns um Erwachsene mit einem Schlaganfall. Die Abteilung bietet 13 Plätze. Hier steht 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr ein interdisziplinäres Team aus Fachärzten, Pflegern, Logo-, Ergo- und Physiotherapeuten bereit. Zudem verfügt die Hephata-Klinik über ein modernes CCT und MRT sowie einen Hubschrauberlandeplatz.

Im Jahr 2019 haben wir 250 Menschen mit einem Schlaganfall behandelt. 

Die weitaus meisten Patient*innen können in der Hephata-Klinik sehr gut behandelt werden. Patient*innen mit besonders schweren Schlaganfällen werden nach der Akutversorgung in der Hephata-Klinik mit dem Hubschrauber nach Kassel verlegt. Die Hephata-Klinik arbeitet mit dem Städtischen Klinikum Kassel innerhalb des „Neurovaskulären Netzwerks - NeuroNetz Mitte“ zusammen. In dem von der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft zertifizierten Netzwerk, das die Hephata-Klinik mitgeründet hat, haben sich 14 Kliniken in Nordhessen und angrenzenden Regionen zusammengeschlossen. Sie stimmen die Diagnose und Behandlung komplexer Schlaganfälle miteinander ab. Von der Hephata-Klinik werden vor allem Patient*innen in das Klinikum Kassel verlegt, die einer Thrombektomie bedürfen. Dabei wird das den Schlaganfall auslösende Blutgerinnsel mit einem Katheter aus dem Hirngefäß entfernt.

Doch ganz unabhängig davon, ob Patient*innen in der Hephata-Klinik behandelt oder in Ausnahmen nur akutversorgt und dann verlegt werden, „das alles Entscheidende ist, dass Betroffene bei den ersten Symptomen in eine neurologische Klinik mit einer Schlaganfall-Abteilung kommen“, sagt Dr. Bernd Schade, Chefarzt der Hephata-Klinik und Leiter der Schlaganfall-Abteilung. 

„Ein Zögern kann lebensgefährlich sein. Warten Sie im Zweifel nicht erst einen Termin beim Hausarzt oder das Wochenende ab. Kommen Sie lieber einmal zu viel, als zu wenig!“

Dr. Bernd Schade, Chefarzt Hephata-Klinik

Dr. Bernd Schade

Chefarzt & Facharzt für Neurologie, Schlafmedizin und Palliativmedizin

06691 18-2005
bernd.schade@hephata.de

Was ist ein Schlaganfall?

Ein Schlaganfall ist eine Durchblutungsstörung im Gehirn, die von jetzt auf gleich, schlagartig, einsetzt. Schätzungen der Deutschen Schlaganfall-Hilfe gehen davon aus, dass pro Jahr 270.000 Menschen in Deutschland davon betroffen sind. Ein Schlaganfall führt zu einer Unterversorgung der betroffenen Hirnareale und dadurch zu einer Störung oder einem Ausfall von Körperfunktionen oder auch zu bleibenden Behinderungen.

Ärzt*innen unterscheiden hauptsächlich zwei Arten von Schlaganfällen: Den Hirninfarkt und die Hirnblutung. Der Hirninfarkt oder auch ischämischer Schlaganfall, entsteht durch einen Gefäßverschluss. Der Verschluss kommt entweder durch einen Blutpfropf in einer Arterie, beispielsweise im Herz oder in der Halsschlagader, zustande, der sich löst und mit dem Blut in die Hirngefäße gelangt. Oder der Verschluss entsteht durch eine Gefäßverkalkung in den Hirn- oder Halsgefäßen, die eine ausreichende Durchblutung des Gehirns verhindern. Bei der Hirnblutung oder auch hämorrhagischen Schlaganfall, platzt ein Gefäß im Gehirn. Betroffene Gefäße sind meistens durch eine Arterienverkalkung vorgeschädigt. Die Ursache ist oftmals Bluthochdruck. Viele Schlaganfälle kündigen sich Tage oder Wochen zuvor mit ersten leichten Symptomen an, die wieder von alleine zurückgehen. Die bezeichnet man als Transitorisch Ischämische Attacke (TIA). Auch hierbei handelt es sich um eine, wenn auch kurzzeitige, Mangeldurchblutung im Gehirn. Auch eine TIA ist ein Notfall und kann lebensbedrohlich sein.

Drei Fragen an Dr. Bernd Schade, Chefarzt der Hephata-Klinik und Leiter der Schlaganfall-Abteilung

In der Schlaganfallbehandlung gilt: Time is brain – Zeit ist Gehirn. Je weniger Zeit zwischen dem Auftreten der ersten Symptome bis zum Beginn der Behandlung vergeht, desto bessere Chancen hat der Patient, ganz ohne oder nur mit weniger Spätfolgen das Krankenhaus wieder zu verlassen.
 

Wenn die Behandlung innerhalb der ersten viereinhalb Stunden nach dem Auftreten der ersten Symptome beginnt Das Tückische an einem Schlaganfall ist, dass er nicht weh tut und die Symptome deswegen oft nicht ernst genommen werden. Mit Schmerzen in der Brust oder Luftnot fahren die Patienten schnell in die Klinik, mit Symptomen wie einem Kribbeln in der Hand meistens nicht. Viele Patienten denken, sie hätten sich einen Nerv eingeklemmt.
 

Das können ein Kribbeln oder ein Schwächegefühl in der Hand, im Arm oder im Bein sein. Das können ein Taubheitsgefühl oder auch eine Lähmung, beispielsweise ein herabhängender Mundwinkel sein. Das können Seh- oder Sprachstörungen sein oder auch Schwierigkeiten, Gesprochenes zu verstehen. Ich appelliere dafür, bei solchen Symptomen direkt die 112 anzurufen und mit dem Rettungswagen in die Klinik zu kommen.

FAST-Test für Schlaganfälle: Symptome für einen Schlaganfall

Der „FAST“-Test ist nach den englischen Begriffen Face (Gesicht), Arms (Arme), Speech (Sprache) und Time (Zeit) benannt:

Face: Bitten Sie die Person, zu lächeln. Ist das Gesicht einseitig verzogen, deutet dies auf eine halbseitige Lähmung hin.

Arms: Bitten Sie die Person, die Arme nach vorne zu strecken. Bei einer Lähmung können nicht beide Arme gehoben werden, sie sinken oder drehen sich.

Speech: Lassen Sie die Person einen einfachen Satz nachsprechen. Klingt die Stimme verwaschen, liegt vermutlich eine Sprachstörung vor.

Time: Wählen Sie unverzüglich die 112 und schildern Sie die Symptome.

Notfall-Nummer

Schlaganfall-Notfall-Nummer der Hephata-Klinik: 06691 18-2028