Erfolgsmodell PivA
Vergütete Ausbildung zum/zur Erzieher*in wird immer beliebter
Die vollschulische Ausbildung war lange der einzige Weg zum Traumberuf Erzieher*in. Seit drei Jahren gibt es aber eine Alternative dazu. Die Praxisintegrierte, vergütete Ausbildung (PivA) kombiniert zeitgleich Theorie und Praxis. Seit der Einführung entscheiden sich immer mehr angehende Erzieher*innen an der Hephata-Akademie für das PivA-Modell.
„An der Hephata-Akademie gibt es drei Wege, um Erzieher oder Erzieherin zu werden. Die klassische vollschulische Ausbildung, die Teilzeit-Ausbildung und die Praxisintegrierte, vergütete Ausbildung. Mit derzeit 95 Auszubildenden ist das PivA-Modell, aktuell das Beliebteste“, erklärt Ulrike Würzberg, Dozentin an der Akademie für soziale Berufe. „Welche Ausbildungsform die Richtige ist, hängt von der individuellen Lebenslage ab und kann in einem Beratungsgespräch besprochen werden.“
„Was wir während des Unterrichts lernen, können wir nur wenige Tage später in der Praxis anwenden.“
Svenja Zeiß und Madeleine Köhler aus den Willingshäuser Ortsteilen Wasenberg und Loshausen sind zwei Auszubildenden, die an der Hephata-Akademie das PivA-Modell nutzen. Seit dem Ausbildungsstart im August 2022 nehmen die beiden 19-jährigen an zwei Tagen in der Woche am Unterricht in der Hephata-Akademie teil und arbeiten an drei Tagen in der Integrativen Kindertagesstätte, die ebenfalls zur Hephata Diakonie gehört.
„Die enge Verzahnung von Theorie und Praxis gefällt mir besonders gut“, sagt Svenja Zeiß. „Was wir während des Unterrichts lernen, können wir nur wenige Tage später in der Praxis anwenden.“ Madeleine Köhler betont: „Es ist zwar herausfordernd, gleichzeitig zu arbeiten und zu lernen. Aber das Team der Integrativen Kindertagesstätte unterstützt uns dabei sehr gut. Deshalb würde ich mich jederzeit wieder für das PivA-Modell entscheiden.“
„Die PivA-Ausbildung hilft uns dabei, Fachkräfte für die Zukunft zu gewinnen.“
Dass von der praxisintegrierten, vergüteten Ausbildung auch die Einrichtungen profitieren, weiß Anne Bertelt, Einrichtungsleiterin der Integrativen Kindertagesstätte: „Die PivA-Ausbildung hilft uns dabei, Fachkräfte für die Zukunft zu gewinnen.“ Das bestätigen auch die Zahlen des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration. Im Ausbildungsjahr 2020/2021 befanden sich 8655 Personen an einer der hessischen Fachschulen in der Ausbildung zum/zur Erzieher*in – so viele Menschen wie noch nie zuvor.
Individuelle Beratung
Vergütete Ausbildung zum/zur Erzieher*in – ein Erfolgsmodell
„Die Praxisintegrierte, vergütete Ausbildung ist gerade bei jungen Menschen, die nach der Schule ins Berufsleben einsteigen, beliebt“, sagt Dozentin Ulrike Würzberg. Im ersten Jahr der Ausbildung erhalten die Auszubildenden eine Vergütung von 1236 Euro, im zweiten 1339 Euro und im dritten 1443 Euro. „Außerdem übernehmen wir als Einrichtung freiwillig das Schulgeld von 100 € im Monat für die Auszubildenden“, fügt KiTa-Leiterin Anne Bertelt hinzu. „Uns ist eine qualitativ hochwertige Ausbildung wichtig. Deshalb arbeiten bei uns in jeder KiTa-Gruppe ausgebildete Praxisanleiterinnen. Diese führen regelmäßig und fernab vom Trubel im Arbeitsalltag Reflexionsgespräche mit den Auszubildenden und bieten zudem Unterstützung bei der Erledigung der Schulaufgaben."
Ein besonderer Arbeitsplatz
75 Kinder mit und ohne Behinderung besuchen die Integrative Kindertagesstätte. Diese Form der Inklusion schätzt Svenja Zeiß an ihrer Praxiseinrichtung. „„Es ist einfach schön zu sehen, wie Kinder mit und ohne Behinderung miteinander spielen und toben, voneinander lernen und sich entwickeln.“
Madeleine Köhler schätzt die vielseitigen Möglichkeiten für die Kinder im zertifizierten Bewegungskindergarten: „Die Kinder haben drinnen und draußen viel Platz, um zu spielen und zu lernen. Außerdem ist der Zusammenhalt im Team toll. Hier arbeiten erfahrene Fachkräfte und junge Menschen, die den Beruf gerade erst erlernen, Hand in Hand zusammen.“
Hintergrund zur Ausbildung
Die Praxisintegrierte, vergütete Ausbildung dauert drei Jahre. Studierende der Akademie für soziale Berufe besuchen an zwei Tagen in der Woche die Fachschule und arbeiten an drei Tagen in einer pädagogischen Einrichtung. Im „klassischen“ vollschulischen Ausbildungsmodell absolvieren Studierende zwei Jahre lang eine fachschulische Ausbildung mit Block- und Begleitpraktika. Dieses ist durch Aufstiegsbafög oder einen Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit förderbar. Das dritte Ausbildungsjahr ist ein vergütetes Berufspraktikum in einer sozialpädagogischen Einrichtung und wird durch Begleitunterricht flankiert.