Unser Ziel ist es, so schnell wie möglich nach der Einlieferung der Patient*innen mit der passenden Behandlung zu beginnen. Bei den meisten Patient*innen gelingt uns dies innerhalb der ersten 45 Minuten.

Der Gold-Standard dabei ist die Lyse-Behandlung. Hier erhalten die Patient*innen ein blutverdünnendes Medikament über die Vene. Das Medikament löst das Blutgerinnsel, das den Schlaganfall ausgelöst hat, auf. Eine Besserung der Beschwerden tritt innerhalb weniger Stunden auf. Die Lyse-Behandlung ist jedoch nur innerhalb von viereinhalb Stunden nach Auftreten der ersten Symptome möglich. In dieser Zeit erreichen jedoch lediglich 40 Prozent aller Schlaganfallpatienten unsere Klinik. Die Wahrscheinlichkeit, einen Schlaganfall ohne oder mit nur wenigen Einschränkungen zu überstehen, hängt wesentlich vom Faktor Zeit ab.

Dabei können die meisten unserer Patient*innen uns oftmals nicht aktiv unterstützen. Die meisten sind nicht in der Lage zu berichten, wann welche Symptome aufgetreten sind oder auch, welche Medikamente sie einnehmen. Diese Informationen sind jedoch enorm wichtig. Nimmt beispielsweise ein Patient wegen einunder Vorerkrankung blutverdünnende Medikamente ein, ist eine Lyse-Behandlung nicht geeignet. Andere Optionen müssen abgewogen werden. Hier ist es hilfreich, wenn Patient*innen einen aktuellen Medikamentenplan mit sich führen oder auch Angehörige Angaben zu Vorerkrankungen und Medikamenteneinnahmen machen können.

Schon kurz nach der Akutbehandlung beginnen unsere Therapeuten mit dem Mobilisieren der Patient*innen, bei vielen ist auch ein Schluck- und Sprachtraining angezeigt.

Nach der Betreuung in der Stroke Unit werden unseren Patient*innen auf unserer neurologischen Station sowie ambulant in der Schlaganfall-Sprechstunde weiter behandelt und begleitet.

„Wenn Patientinnen und Patienten früh genug bei uns sind, können wir oft durch eine spezielle Infusion Gehirngewebe retten. In Fällen, bei denen dies nicht möglich ist, ist das Wichtigste ein frühzeitiger Beginn von Logopädie, Ergotherapie und/oder Physiotherapie zur weitestgehenden Wiederherstellung der vorherigen Funktionalität.“

Dr. Sven Fuest, Chefarzt Neurologie

Notfall-Nummer

Schlaganfall-Notfall-Nummer der Hephata-Klinik:

06691 18-2028