Einfache Sprache

Die Hephata Diakonie tritt für den Abbau von Barrieren ein. Deswegen ist dieses Jahrbuch in Einfacher Sprache geschrieben. Wir wollen, dass möglichst viele Menschen lesen können, für was wir einstehen. Dafür nutzen wir die Einfache Sprache. 

„Anne kann nichts erschrecken. Sie ist immer hilfsbereit und hat fast immer gute Laune. Die Kunden freuen sich, wenn sie sie sehen. Sie feiern Anne“, sagt Alexandra Richber (37). Sie ist die Chefin von Anne Günther.

Anne Günther hat früher in den Werkstätten für Menschen mit Behinderungen der Hephata Diakonie (WfbM) gearbeitet. Dann hat sie für 3 Monate ein Praktikum in der REWE-Filiale gemacht. Danach hat sie dort einen „Betriebsintegrierten Beschäftigungsplatz (BiB)“ bekommen. Das ist jetzt 5 Jahre her. BiB bedeutet: Alexandra Richber bezahlt Anne Günthers Lohn. Die WfbM übernimmt die Sozialversicherung. Und eine Mitarbeiterin von der Sozialen Teilhabe von Hephata begleitet Anne Günther an der Arbeit.

„Ich bin sehr stolz, dass ich es geschafft habe und auch an der Kasse sitzen kann! “

Anne Günther (34), Klientin der Sozialen Teilhabe

Die Mitarbeiterin von der Sozialen Teilhabe hat Anne Günther am Anfang viel geholfen. Sie ist mit Anne Günther jeden Tag zur Arbeit gegangen. Sie hat mit Anne Günther Regale eingeräumt und Kontakt zu den Mitarbeiterinnen aufgenommen. Zusammen haben sie das Arbeiten an der Kasse geübt. Heute kommt die Mitarbeiterin nur noch 1 Mal in der Woche vorbei. Anne Günther braucht nicht mehr so viel Hilfe.

Für manche Dinge braucht Anne Günther ein bisschen mehr Zeit als ihre 34 Kolleginnen. „Aber sie hat trotzdem keine Sonderstellung. Für mich ist sie eine Mitarbeiterin wie alle anderen auch“, sagt ihre Chefin.

So sieht das auch Anne Günther selbst. Sie packt überall an, wo sie gebraucht wird. Sie sitzt oft an der Kasse. Sie packt neue Ware aus oder räumt alte Ware weg. Sie kontrolliert bei Milch, Joghurt, Käse oder Butter die Mindest-Haltbarkeit. Und sie klebt Preise auf die Waren.

Wenn wir manchmal im Lager sind, ist Anne ganz alleine im Laden. Sie ist dann die einzige Mitarbeiterin für die Kundinnen und Kunden und muss flexibel auf Fragen reagieren. Und sie darf sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Das ist ein Talent, das nicht jeder hat“, sagt Alexandra Richber

 

„Ich habe am Anfang gedacht, ich probiere es einfach aus. Jetzt will ich hier nicht mehr weg.“

Anne Günther

„Sammeln Sie Treue-Punkte? Wollen Sie noch Geld abheben? Dann einen schönen Tag noch!“ Anne Günther hat den letzten Kunden in der Warte-Schlange vor der Kasse bedient. Jetzt geht die Arbeit am Kühl-Regal weiter. „Ich habe am Anfang gedacht, ich probiere es einfach aus. Jetzt will ich hier nicht mehr weg. Das Einräumen von Ware macht mir am meisten Spaß. Und natürlich die Kasse. Der Kontakt zu den Kolleginnen ist mir auch sehr wichtig. Ich gehöre dazu."