100 Marktstände, drei Bühnen mit zahlreichen Musikern und Künstlern, dazu ein integratives Zeltlager, eine Vortragsveranstaltung und zwei Großkonzerte – insgesamt kamen an beiden Tagen geschätzte 10.000 Besucher auf das Stammgelände in Schwalmstadt.

Die Auftaktveranstaltung am Samstagmorgen im Hephata-Kirchsaal widmete sich den Themen Sucht und Suchthilfe. Dabei stellte Vorstand Klaus Dieter Horchem Einrichtungen der Suchthilfe Hephatas vor. Im Mittelpunkt seines Vortrages stand das Konzept der Fachklinik Weibersbrunn, die in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bestehen feiert. Horst Rühl, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen, ging in seiner Rede auf die „Soziale Rehabilitation, dem Leben (wieder) Sinn geben“ ein.

Probleme in Lösungen verwandelten auch die rund 500 Zuschauer, die am Samstagabend zur Open-Air-Jubiläums-Rock-Party auf den großen Festplatz kamen. Regen und Kälte trotzten sie mit Regenponchos und guter Stimmung, Text- und Tanzsicherheit. Den Anfang machte die  inklusive Band „Oder so“ aus Bielefeld. Nicht nur der bekannteste Hit der Band, „Taschen voll Gold“, der zum 150. Geburtstag der von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel produziert wurde, begeisterte die Zuschauer. Die Musiker mit und ohne Behinderungen um Sängerin Lisa Scholz und Sänger Nils Frevert heizten dem Publikum gut ein, bevor „Staubkind“ auf die Bühne kam.

„Staubkind“ spielte als Vorgruppe von „Unheilig“ schon in großen Arenen, genoss aber sichtlich auch die im Vergleich dazu fast schon intime Stimmung bei den Hephata-Festtagen. Dabei war die erste Reihe fest in Fan-Hand. Mitglieder des eigenen Fanclubs waren untern anderem aus Stuttgart und dem Saarland angereist, um den deutschsprachigen Rock- und Pop-Sound in Stücken wie „Lauter leben“ oder „Fliegen lernen“ zu feiern. Den Abschluss des Abends bildeten die „Toten Ärzte“, die mit Hits wie „Hier kommt Alex“ und „Westerland“ für ausgelassene Stimmung bis nach Mitternacht sorgten.

Volksfeststimmung herrschte dann auch bei den „Wildecker Herzbuben“ am Sonntagnachmittag. Das Duo des volkstümlichen Schlagers brachte rund 1800 Menschen auf dem großen Festplatz zum Schunkeln und Tanzen. Klar durften dabei Lieder wie „Herzilein“ und „Hallo, Frau Nachbarin“ genauso wenig fehlen wie ein Trompetensolo von Wolfgang Schwalm und das neue Gesangsstück „Ein bunter Blumenstrauß“.