Klinikalltag
Der Aufenthalt in unserer Fachklinik
Vom ersten Tag an bemühen sich unsere Mitarbeitenden, Sie in der Fachklinik aufzunehmen und Ihnen das Einleben zu erleichtern.
Die ersten Tage
Sie haben es geschafft! Die erforderlichen Unterlagen sind organisiert und Sie haben den ersten Schritt zu einer Therapie in der Fachklinik Fürstenwald erfolgreich hinter sich gebracht. Bei uns sind Sie in den Händen von aufmerksamen und fachlich versierten Mitarbeitenden, die Ihren Aufenthalt so angenehm wie möglich mitgestalten werden.
Ihr erster Weg führt Sie zur Information. Hier erfolgt die administrative Aufnahme. Die pflegerische Aufnahme erfolgt durch das Pflegepersonal, das Ihnen auch das für Sie vorbereitete Zimmer übergibt. Am ersten Tag erwartet Sie außerdem ein ärztliches Aufnahmegespräch. Hier wird die bisherige Krankheitsgeschichte (Anamnese) besprochen sowie das weitere therapeutische Vorgehen.
Die ärztliche Aufnahme mit körperlicher Untersuchung erfolgt in den ersten Tage durch die Klinikärzt*innen. Außerdem lernen Sie in der ersten Zeit Ihre/n persönliche/n Psychotherapeut*in, Ihre Station und Ihre Therapiegruppe kennen. Ein/e behandlungsältere/r Patient*in wird in den ersten Tagen als Pat*in für Sie da sein und Ihnen durch wertvolle Tipps das Einleben erleichtern.
„Auch eine Reise von tausend Meilen beginnt mit einem Schritt.“
Klinikalltag
Wiedereingliederung
Kernaufgabe der Wiedereingliederung ist die Unterstützung und Wiederherstellung der Teilhabefähigkeit der Patient*innen im beruflichen und privaten Leben. Gerade nach einer langen und über viele Wochen dauernden beruflichen Abstinenz ist der oder die Patient*in mit der Frage der beruflichen Eingliederung »Return to work« konfrontiert. Ziel sollte immer sein, wieder ins Berufsleben zurückzukehren, bevorzugt an die bisherige Arbeitsstelle oder an eine andere Arbeitsstelle beim selben Arbeitgeber.
Die Eingliederung in eine neue Umgebung ist bei Menschen mit einer Suchterkrankung oft eine besondere Herausforderung und sollte fachlich-therapeutisch begleitet werden. Die stufenweise Wiedereingliederung beim alten Arbeitgeber hilft, die Leistungsfähigkeit zu erkennen und schrittweise wieder aufzubauen. Manchmal ist eine reduzierte Arbeitszeit in Verbindung mit einer Erwerbsminderungsrente zu empfehlen. Hat der Patient kein Arbeitsverhältnis (mehr) und hat der normale Bewerbungsweg keine Aussicht auf Erfolg, sind Projekte auf dem sogenannten zweiten Arbeitsmarkt denkbare Arbeitsfelder. Hier bietet die Hephata Diakonie zahlreiche Angebote.
Neben dem beruflichen Leben, spielt das private eine ebenso bedeutsame Rolle. Für die Angehörigen ist es nicht leicht, wenn ein geliebter und nahestehender Mensch krank ist, aus dem Alltag gerissen wird und über mehrere Wochen in einer Klinik verbringen muss. Angehörige von Betroffenen verdrängen anfangs die Existenz der Symptome, schämen sich für die Patient*innen und verstecken sie womöglich vor der Gesellschaft. Hierbei ist es wichtig, sich der Wahrheit zu stellen und sich mit der Wirklichkeit vertraut machen. Der Tagesablauf der daheimgebliebenen Familie muss neu strukturiert und organisiert werden, insbesondere wenn noch kleine Kinder beteiligt sind.
Gerade psychische Krankheiten, die unser Handeln, Denken und Fühlen beeinträchtigen, können jeden treffen und gehören zu unserem Leben. Deshalb ist es uns als Suchtklinik ein besonderes Anliegen, auch die Angehörigen unserer Patient*innen im Rahmen von regelmäßig stattfindenden Angehörigenseminaren aufzuklären und ihnen unsere Unterstützung anzubieten. Zugleich können wir sie auch darüber informieren, wie sie am besten mit den Patient*innen umgehen, ihnen helfen und sie bestmöglich unterstützen.
Mögliche Kostenträger, Partner und/oder Geldgeber sind z. B.:
- Deutsche Rentenversicherung BUND
- Regionale Rentenversicherer
- Krankenkassen
- Beihilfestellen (bei Beamten)
- Landeswohlfahrtsverbände (z.B. Diakonie, Rotes Kreuz)
- Bundesagentur für Arbeit
- Ministerien (oft Sonderförderprogramme u. a. über den ESF)
- Stiftungen und Spenden
Das Leben danach
Nachdem einige Wochen mit Therapien, Reha-Maßnahmen und verschiedenen Trainingseinheiten hinter Ihnen liegen, wartet nun das Leben außerhalb unserer Suchtklinik in Hessen auf Sie. Insbesondere Personen, die lange ohne festen Tagesrhythmus gelebt haben, fällt es anfangs nicht leicht, ihren Alltag wieder in einer geordneten und klaren Struktur zu meistern. Im Rahmen Ihres Aufenthaltes legen wir deshalb sehr großen Wert darauf, dass Sie die wichtigsten Fachkompetenzen (wieder) erlernen:
- Berufsbezogene Kompetenzen (Ausdauer, Pünktlichkeit, Verlässlichkeit, Sorgfalt, Flexibilität, Arbeitstempo, Konzentration und Merkfähigkeit, Teamfähigkeit)
- Soziale Kompetenzen (Toleranz, Respekt, Kompromissfähigkeit, Kritikfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Hilfsbereitschaft, Umgang mit Autoritäten, Umgang in der Gruppe)
- Persönliche Kompetenzen (Selbständigkeit, Eigenverantwortung, Selbstvertrauen, Selbsteinschätzung, Selbstdisziplin, Selbstbewusstsein und Selbstwirksamkeit)
Auch unterstützen wir Sie bei:
- Sicherung Ihrer Wohnsituation
- Beruflicher Neuorientierung
- Stabilisierung und Aufbau sozialer Kontakte
- Planung der Freizeitgestaltung
- Schuldenregulierung
„Wenn Zukunft eine Perspektive ist, dann sollte man in der Gegenwart damit beginnen, sie zu gestalten.“
Fachklinik Fürstenwald
Telefon: 0 56 09 / 62 9-0
Fax: 0 56 09 / 62 9-168 Aufnahme/Verw.
Fax: 0 56 09 / 62 9-174 Ärztl. Bereich
E-Mail: fachklinik.fuerstenwald@hephata.de
Fachklinik Fürstenwald
Fachklinik für Alkohol-, Medikamenten- und Mehrfachabhängigkeit
Grundweg 2-4
34379 Calden