Das Programm „Familie im Mittelpunkt (FiM)“ ist seit 1997 in Deutschland etabliert und geht auf das in den USA entwickelte und praktizierte Kriseninterventionsprogramm „Families First“ zurück.

FiM findet im Auftrag des Jugendamtes statt. Ziel ist es, gemeinsam mit den Familien Ressourcen und Lösungsansätze zu erarbeiten, um einen für alle Beteiligten gangbaren Weg aus der Krise zu finden. Dabei werden auch Erziehungs- und Alltagskompetenzen der Familien aufgebaut und gestärkt. Über allem steht das Bemühen, die Kinder und Jugendlichen möglichst in der leiblichen Familie aufwachsen lassen zu können.

Leistungsart des Angebotes

Hilfe zur Erziehung nach § 27 ff SGB VIII

Zudem kann FIM auch die Rückführung von Kindern und Jugendlichen in ihre Familien nach einer Inobhutnahme oder stationären Unterbringung begleiten.

Vor dem Hintergrund eines generell zunehmenden Bedarfs an erzieherischen Hilfen ist FiM eine fachlich sinnvolle Erweiterung bestehender ambulanter und teilstationärer Hilfen.

Unsere Familienmitarbeiter*innen zeichnen sich durch eine wertschätzende und kultursensible Haltung mit einem ressourcenorientierten Blick und Kompetenzen in diversen diagnostischen und beraterischen Ansätzen aus. Wir legen Wert auf kontinuierliche Qualifizierungen und Weiterbildungen unserer Familienmitarbeiter*innen.

Das Programm FiM basiert auf einem ressourcenorientierten Ansatz, der alle Familienmitglieder einbezieht. Ein regelmäßiger Austausch zwischen allen Beteiligten ist Voraussetzung für eine gute Zusammenarbeit.

Ebenso sind Transparenz, Verbindlichkeit und Kontinuität in der Hilfe wesentliche Bestandteile unserer Arbeit.

Im Wesentlichen gliedert sich das Programm in folgende Schritte:
  • Ein Vorgespräch mit der Familie, in dem der Auftrag vereinbart wird
  • Zielvereinbarung nach drei Tagen mit der konkreten Planung, Prüfung und gemeinsamen Umsetzung von Schritten aus der Krise
  • Zwischengespräch nach zwei Wochen
  • Abschlussgespräch
  • Stetige Falldokumentation sowie ein Abschlussbericht
Wir nutzen unter anderem Methoden wie:
  • Zielkarten
  • Entscheidungsmethoden
  • Strukturierungsmethoden
  • Stabilisierungsmethoden
  • Notfallpläne
  • Feedbackmethoden
  • Biographiearbeit
  • Diagnostische Methoden

In jeder Krise steckt eine Chance – das ist das Leitmotiv von FiM. Sie richtet sich an Familien in einer Krisensituation, die zeitnahe und flexible Hilfe benötigen.

FiM ist auf eine Regeldauer von 28 Tagen angelegt, kann auf Nachfrage aber auch um 14 Tage verlängert werden. Nach einem gemeinsamen Auftragsgespräch mit dem Jugendamt haben die Familienmitarbeiter*innen regelhaft 20 Wochenstunden Zeit, mit der Familie an ihren Veränderungswünschen zu arbeiten. Je nach Bedarf sind Termine an Wochenende oder im Rahmen einer 24-Stunden-Rufbereitschaft möglich.

Dies umfasst sowohl eine telefonische Beratung als auch die Möglichkeit der kurzfristigen Krisenintervention vor Ort. Ein Aspekt, der gerade wenn das Wohl und die Sicherheit von Kindern und Jugendlichen in ihren Familien in Frage gestellt sind, unabdingbar ist.