Nächstenliebe
„Ich will die Welt ein bisschen gerechter machen.“
Inge Bourdon möchte mit ihrem Geld anderen Menschen helfen. Vor allem Kinder sind ihr wichtig. Sie spendet regelmäßig, auch für Hephata.
Einfache Sprache
Die Hephata Diakonie tritt für den Abbau von Barrieren ein. Deswegen ist dieses Jahrbuch in Einfacher Sprache geschrieben. Wir wollen, dass möglichst viele Menschen lesen können, für was wir einstehen. Dafür nutzen wir die Einfache Sprache.
Die 90-Jährige lebt in der Nähe von Kassel. Inge Bourdon ist fit, liest gerne, trifft sich mit Freundinnen und ist gerne in der Natur. Sie hat vorher 46 Jahre bei der Firma Henschel in Kassel gearbeitet. Die meiste Zeit als Sekretärin in verschiedenen Bereichen. „Für mich hat es nur selten pünktlich Feierabend gegeben. Ich habe gerne und viel gearbeitet und mich dabei immer gut gefühlt. Gott sei Dank habe ich eine gute Gesundheit gehabt.“ Und auch ihren Lebenspartner hat sie an der Arbeit kennengelernt. Mit ihm ist sie bis zu seinem Tod 39 Jahre lang zusammen gewesen.
Das Paar hat keine Kinder. „Ich bin als Einzelkind groß geworden. Mein Bruder ist noch vor meiner Geburt gestorben. Meine Verwandten sind mittlerweile tot oder brauchen mein Geld nicht. Ich habe mehrere Vereine und Projekte, die ich unterstütze. Aber Hephata steht an 1. Stelle. Was von meinem Geld nach meinem Tod übrig ist, geht zur Hälfte an Hephata."
„Ich glaube an Gott und versuche, meinen Glauben zu leben, indem ich anderen Menschen helfe.“
langjährige Verbundenheit
„Ich unterstütze Hephata, weil ich der Meinung bin, dass dort Gutes gemacht wird.“
Vor allem sind ihr wichtig: Die Themen Bildung und Ausbildung für Kinder und junge Menschen mit Behinderungen. Vielleicht auch, weil sie es als Kind selbst nicht leicht hatte.
Als sie 10 Jahre alt gewesen ist, ist ihr Vater an einer Lungenentzündung gestorben. Die Mutter hat die Krankheit überlebt, aber mehrere Monate im Krankenhaus gelegen. Da der Vater nicht als Soldat gestorben ist, hat die Mutter zunächst keine Rente erhalten. Inge Bourdon, ihre Mutter und Großmutter haben nur von der Rente der Großmutter und der Waisenrente gelebt.
Das ist ein sehr einfaches Leben gewesen“, erinnert sich die 90-Jährige. Sie ist trotzdem ihren Weg gegangen und hat ein Leben geführt, das für Frauen nicht typisch gewesen ist: Keine Hochzeit, keine Kinder, dafür einen Vollzeit-Beruf mit viel Verantwortung.
„Meine Mutter ist früh Witwe geworden. Ich habe eine sehr konservative Erziehung gehabt. Aber ich habe auch immer ein festes Ziel gehabt. Ich habe positiv gedacht und bin tolerant gegenüber anderen Meinungen gewesen. Ich habe immer meinen eigenen, richtigen Weg gehen wollen.“
Dazu gehört auch die Sorge um andere Menschen. „Wenn ich vor der Entscheidung stehe, Geld auszugeben, denke ich immer wieder an die Kinder. Viele haben nicht so viel Glück und Chancen im Leben gehabt wie ich. Das treibt mich an, zu spenden.“