
Dry January
Besser leben mit Alkoholverzicht – Lohnt sich der Dry January wirklich?
Ob besserer Schlaf, mehr Energie oder ein gesünderes Immunsystem – der Dry January verspricht viel. Aber was sagt die Wissenschaft dazu? PD Dr. Thomas Polak, Chefarzt der Fachklinik Weibersbrunn, erklärt, wie schon kurze Abstinenzphasen Körper und Geist nachweislich stärken – und warum es nie zu spät ist, den ersten Schritt zu machen.
Rituale wie der Dry January bieten Orientierung und Stabilität – gerade in einer schnelllebigen Welt. Gleichzeitig können sie dabei helfen, positive gesundheitliche Effekte erzielen.
"Dry January" - Bringt das wirklich etwas?
Dr. Thomas Polak meint: "Durchaus! Es ist seit langem bekannt, dass sich das Gehirn unter Alkoholabstinenz erholt."
Wenn bei einer längeren Entgiftungsbehandlung von Alkoholabhängigen zu Beginn der Abstinenz und im Verlauf Schichtaufnahmen des Kopfes gemacht werden, sieht man, dass sich die partielle Schrumpfung des Gehirns zurückbildet.
Lange Zeit wurde dies mit einer vermehrten Wassereinlagerung in den Zellen erklärt. Doch auf dem Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) 2024 in Berlin wurde auf Studien hingewiesen, die belegen, dass sich sogar die Faserverbindungen der Zellen untereinander verbessern – die sogenannte funktionelle Konnektivität.
Die funktionelle Konnektivität beschreibt, wie gut verschiedene Bereiche des Gehirns zusammenarbeiten und miteinander kommunizieren. Sie ist wichtig für klares Denken und die Kontrolle von Gefühlen. Alkoholabhängigkeit kann diese Verbindungen stark beeinträchtigen. Studien zeigen jedoch, dass sie sich durch den Verzicht von Alkohol wieder verbessern können.
Mehr dazu: (Smith, J. et al. (2022). "Recovery of functional connectivity following alcohol cessation: A neuroimaging study". Journal of Neuroscience. Miller, A. & Johnson, R. (2021). "Neuroplasticity and functional connectivity improvements in alcohol abstinent individuals." Brain Research. Williams, P. & Thompson, L. (2020). "Functional brain network changes during alcohol withdrawal and long-term abstinence." NeuroImage).
Hilft eine Alkoholabstinenz wie der "Dry January" im Alltag?
Schon zwei Wochen ohne Alkohol können spürbare Vorteile bringen: Schlaf und Gewicht verbessern sich, Stress reduziert sich und das Selbstvertrauen steigt. Nach vier Wochen sinkt der Blutdruck, die Haut regeneriert sich, und das Immunsystem wird gestärkt. Nach sechs Wochen zeigen sich sogar verbesserte Blutwerte – und oft eine Entlastung der finanziellen Situation.
Hier eine Übersicht der Effekte:
Nach zwei Wochen: Besserer Schlaf, mehr Energie, weniger Stress.
Nach vier Wochen: Niedrigerer Blutdruck, regenerierte Haut.
Nach sechs Wochen: Verbesserte Blutwerte und finanzielle Entlastung.
Falls Ihnen der Alkoholverzicht schwerfällt, finden Sie bei Suchtberatungsstellen Unterstützung. Gemeinsam lassen sich Strategien entwickeln, um langfristig erfolgreich zu sein – oder eine geeignete Rehabilitationsbehandlung zu planen.
Die Fachklinik Weibersbrunn begleitet Sie auf Ihrem Weg zu einem gesünderen Leben ohne Alkohol. Mit freien Plätzen und einem engagierten Team sind wir auch kurzfristig für Sie da. Sprechen Sie uns gerne an!

