
Berufliche Orientierung und Qualifikation
Berufsbildungsbereich für Teilhabe am Arbeitsleben
Unser Berufsbildungsbereich (BBB) bietet Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen, Abhängigkeitserkrankungen oder geistiger Behinderung berufliche Orientierung, Qualifikation und Teilhabe. Gemeinsam entdecken wir Fähigkeiten, bauen Perspektiven auf und bereiten Wege in den Arbeitsmarkt vor – individuell, respektvoll und auf Augenhöhe.
Für wen
Wir sind im Auftrag der Agentur für Arbeit und Rentenversicherungsträger tätig. Unser Berufsbildungsbereich steht Frauen und Männern ab 18 Jahren offen, die aufgrund der Art und Schwere ihrer Behinderung nicht nur vorübergehend Unterstützung zur Teilhabe am Arbeitsleben benötigen.
Dies sind vorwiegend Menschen mit einer Abhängigkeitserkrankung, einer chronisch-psychischen Erkrankung und einer geistigen Behinderung. Gemeinsam mit ihnen entwickeln, verbessern oder stellen wir, so weit wie möglich, die Leistungs- oder Erwerbsfähigkeit wieder her.
Zudem prüfen wir, ob aufgrund der erworbenen Fähigkeiten eine Beschäftigung außerhalb von Werkstätten für Menschen mit Behinderungen innerhalb eines sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisses möglich ist. Die Teilnehmer*innen des BBBs erhalten ein Ausbildungs- oder Übergangsgeld, sind sozialversichert und haben einen Anspruch auf Transport oder Fahrtkostenerstattung sowie Urlaub.
Ziele
Wir wollen Menschen mit psychischen Behinderungen und/oder Abhängigkeitserkrankungen und/oder geistigen Behinderungen Teilhabe am Arbeits- und gesellschaftlichen Leben ermöglichen, berufliche Orientierung und Qualifikation sowie eine stabile Tagesstruktur bieten.
Wir streben für die Teilnehmer*innen einen Wechsel auf den allgemeinen Arbeitsmarkt, beispielsweise eine Ausbildung, an. Alternativen können unter anderem Betriebsintegrierte Beschäftigungsplätze (BiB) oder auch ein vollständiger Wechsel in die WfbM sein. Wir unterstützen die Teilnehmer*innen des BBBs dabei, ein abstinentes, eigenständiges und zufriedenes Leben in der Gesellschaft führen zu können. Dabei sind uns Vertrauen, Offenheit, Respekt und Kommunikation auf Augenhöhe wichtig.
Wir binden die Teilnehmer*innen, auf Wunsch auch deren Angehörige, juristische Betreuer*innen oder weitere Kontaktpersonen, in die Erarbeitung von Hilfe- und Maßnahmenplänen mit ein und arbeiten an ei
Konzept
Der Berufsbildungsbereich (BBB) bietet berufliche Orientierung und Qualifi kation und damit Teilhabe am Arbeitsleben: Für Menschen mit psychischen Behinderungen und/oder Abhängigkeitserkrankungen und/ oder geistigen Behinderungen.
Die Zeit im BBB dauert längstens 27 Monate und gliedert sich in theoretische und praktische Inhalte. In den ersten drei Monaten durchlaufen die Teilnehmer*innen das sogenannte Eingangsverfahren. Dieses findet in den Schulungsräumen des BBBs statt. Hier erheben wir zusammen mit den Teilnehmer*innen die Vorgeschichte und bisherigen Tätigkeiten, reflektieren Probleme, Fähigkeiten und Stärken. Wir prüfen, ob die Teilhabe am Arbeitsleben im Rahmen des Berufsbildungsbereichs geeignet ist.
In dieser Zeit absolvieren die Teilnehmer*innen auch erste Pfl icht- und Standardschulungen, beispielsweise zu Hygiene, Infektions- und Brandschutz sowie Arbeitssicherheit. Im Anschluss beginnen die ersten zwölf Monate im eigentlichen Berufsbildungsbereich. Dabei findet der theoretische BBB-Teil in den neu umgebauten und renovierten, barrierefreien Schulungsräumen in Schwalmstadt-Treysa statt. Der theoretische Teil umfasst einen Tag pro Woche, die Teilnehmer*innen lernen in festen Gruppen. An den vier anderen Tagen arbeiten die Teilnehmer*innen in unterschiedlichen Arbeitsfeldern der Hephata-Werkstätten für Menschen mit Behinderungen (WfbM) oder in Kooperation mit Betrieben des allgemeinen Arbeitsmarktes.
Die WfbM-Arbeitsfelder wählen die Absolvent*innen selbst aus. Aus fünf Arbeitsfeldern müssen sie vier aussuchen. Zur Auswahl stehen:
- Landwirtschaft/Garten- und Landschaftsbau
- Holz
- Hauswirtschaft
- Produktionshilfe für Lebensmittel und Non-Food
- Bürokommunikation
Nachdem die Teilnehmer*innen die vier Arbeitsfelder durchlaufen haben, können sie im zweiten BBB-Jahr eines der Arbeitsfelder vertiefen. Berufsbildungsbegleiter*innen unterstützen und begleiten die Teilnehmer*innen über die gesamte Zeit. Sie übernehmen sowohl die theoretischen Schulungsinhalte als auch die Unterstützung an den Praxisstellen vor Ort. Zum Ende des BBBs überlegen wir gemeinsam, wie es beruflich für die Teilnehmer*innen weitergehen kann.
Standort
Seit Frühjahr 2024 verfügt der Berufsbildungsbereich über ein eigenes Gebäude in Schwalmstadt-Treysa. Hier finden das dreimonatige Eingangsverfahren und danach alle theoretischen Teile des BBBs statt.
Das Gebäude unterteilt sich in einen großen Aufenthaltsraum mit Küchenzeile, Ess- und Sitzmöglichkeiten, sowie zwei Seminarräume mit PC-Arbeitsplätzen für jeweils zwölf Personen, einen Funktionsraum mit zusätzlichen sechs PC-Arbeitsplätzen, einen Ruheraum, Büros für Mitarbeiter*innen und Toiletten.
Zudem verfügt das barrierefreie Gebäude über einen eigenen kleinen Garten, dessen Pflege die Teilnehmer*innen und Mitarbeiter*innen gemeinsam übernehmen. Zudem backen und kochen die Teilnehmer*innen und Mitarbeiter*innen projektbezogen zusammen. Das Mittagessen kann im nahegelegenen Speisen- und Versorgungszentrum auf dem Hephata-Stammgelände eingenommen werden.
„Für mich war es der richtige Weg“
Kontakt
Walkmühlenweg 9
34613 Schwalmstadt-Treysa
E-Mail: info-bbb@hephata.de
Wir beraten und unterstützen Sie gerne bei Fragen und Antragstellungen zum BBB.