Vergangenheit und Zukunft
Die Hephata Diakonie ist wert-voll
Werte machen uns als Menschen aus. Sie geben uns eine Richtung. Sie verbinden uns miteinander. Sie geben Sinn und Gemeinschaft. Das wird bei uns bei Hephata auch an den Tagen für neue Mitarbeiter*innen deutlich.
Wenn wir dort nach wichtigen Werten fragen, erhalten wir oft die Antworten: Nächstenliebe. Toleranz. Verständnis. Mensch sein. Aber auch Verantwortung. Mut zur Entscheidung. Freiheit. Vielfalt und Teilhabe.
Wir bei Hephata wollen diese Werte jeden Tag leben. Dabei stärkt uns auch die Bibel: Alle Menschen sind einmalig. In allen Menschen wird Gott deutlich. Alle Menschen hat Gott gewollt. Jeder Mensch hat einen besonderen Wert. Deswegen sind wir bei Hephata und in der Diakonie klar gegen Ausgrenzung und Diskriminierung.
Wir stehen für eine Gesellschaft für alle Menschen. Wir stehen für Nächstenliebe. Wir stehen für Inklusion, Teilhabe, Vielfalt, Chancen und Gleichberechtigung. Wir sehen aber mit großer Sorge: Diese Werte werden in den letzten Jahren mehr und mehr in Frage gestellt. Die Diskussion in der Gesellschaft über diese Werte wird immer härter und schärfer geführt. Die Hass-Reden scheinen immer lauter zu werden.
Das ist eine Gefahr für unsere Demokratie und unsere Gesellschaft. Wir sehen es als unsere Aufgabe, gegen diese Gefahr zu arbeiten. In der Gesellschaft und auch bei uns selbst im Unternehmen. Denn wir bieten viele Möglichkeiten und Orte, an denen viele verschiedene Menschen zusammenkommen. An unseren mehr als 60 Standorten sind wir mitten in der Gesellschaft aktiv. Wir wollen uns hier und überall zeigen, uns und unsere Werte sichtbar und hörbar machen.
Dafür hat es auch im letzten Hephata-Jahr viele Gelegenheiten gegeben. Zum Beispiel haben wir in der Vertretung des Bundeslandes Hessen in Berlin eine Aktion gemacht. Gemeinsam mit dem Verein Bioland und dem Verein „Offen für Vielfalt“. Mit der Aktion haben wir uns gegen Hass-Kommentare im Internet eingesetzt. Denn Menschen, die sich für Respekt und gegen Diskriminierung einsetzen, bekommen oft Hass-Kommentare. Diesen Menschen haben wir bei der Aktion in Berlin Dankes-Briefe geschrieben. Bei der Aktion haben viele Menschen mitgemacht, auch Politiker*innen aus Berlin. Das hat uns sehr gefreut und uns viel Mut gemacht.
Dankbar und stolz sind wir auch über den Einsatz vieler Mitarbeiter*innen und Klient*innen mit uns gemeinsam bei Demonstrationen gegen Rechtsextremismus. Die Demonstrationen haben Anfang des Jahres 2024 in vielen deutschen Städten stattgefunden. Zum Beispiel in Kassel, Marburg, Treysa oder Neustadt. Gemeinsam mit tausenden anderen Menschen haben wir uns stark für die Demokratie gemacht. Und Reden gegen den Rechtsextremismus und für Vielfalt gehalten.
Verantwortung für unsere Gesellschaft übernehmen wir auch immer wieder beim Forum Diakonische Kirche und dem Evangelischen Forum Schwalm-Eder. Das Forum Diakonische Kirche ist eine Veranstaltung: der Hephata Diakonie, Diakonie Hessen, Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, der Evangelischen Hochschule Darmstadt und des Evangelischen Forums Schwalm-Eder. Hier stehen gesellschaftliche und soziale Themen zur Diskussion.
Das Evangelische Forum Schwalm-Eder ist eine Einrichtung des Kirchen-Kreises Schwalm-Eder und der Hephata Diakonie. Auch hier werden regelmäßig Vorträge und Gesprächs-Runden über Politik und Gesellschaft organisiert.
Eine andere Veranstaltung ist unser Jahres-Empfang. Dieser hat im Jahr 2023 zum ersten Mal nicht im Frühjahr, sondern zu Erntedank stattgefunden. Der Jahres-Empfang ist ein buntes Fest gewesen mit dem Titel: „Offen für Vielfalt. Geschlossen gegen Ausgrenzung“. Dazu hat Bischöfin Prof. Dr. Beate Hofmann beim Erntedank-Gottesdienst eine Predigt gehalten.
Eine Veranstaltungs-Reihe zu politischen und gesellschaftlichen Themen hat auch unsere Hephata-Akademie für soziale Berufe geschaffen. Dozent*innen und Studierende bieten hier einen Ort, um über Themen aus Politik, Geschichte und Gesellschaft zu diskutieren. Im letzten Sommer hat es dazu eine Diskussion mit Vertreter*innen der Organisation „Fridays for Future“ gegeben. Dabei ist es um den Klimawandel gegangen. Und um einen gerechten Plan für eine gute Zukunft für alle Menschen auf der Erde.
Rechtsextremismus ist eine politische Einstellung. Im Rechtsextremismus sind manche Menschen weniger wichtig als andere Menschen. Zum Beispiel weil sie eine dunkle Hautfarbe haben. Weil sie behindert sind. Weil sie keine Wohnung haben. Weil sie aus einem anderen Land oder einer anderen Kultur kommen. Oder weil sie homosexuell sind. Der Rechtsextremismus will keine Demokratie. Er will einen Staat mit einem Chef, der alles bestimmt. Rechtsextreme Menschen machen Gewalt gegen Menschen mit anderen Meinungen.
„Fridays for Future“ ist ein englischer Name. Auf deutsch heißt das: Freitage für die Zukunft. „Friday for Future“ ist eine Gruppe. Die Gruppe gibt es in Deutschland und in der ganzen Welt. Deshalb ist der Name englisch. Die Gruppe will auf die Klimakrise hinweisen. Deshalb machen die Mitglieder der Gruppe immer freitags Demonstrationen. Und auch andere Veranstaltungen. Davon kommt der Name der Gruppe.
Fragen zu Klimawandel und Umweltschutz haben auch die Teilnehmer*innen und Gäste des Gesamtkonventes beschäftigt. Der Gesamtkonvent ist das Jahrestreffen der Mitglieder der Diakonischen Gemeinschaft Hephata. Der Gesamtkonvent dauert mehrere Tage. Ein Tag davon ist der öffentliche Themen-Tag. Der Themen-Tag lädt alle Interessierten zu Diskussionen von politischen und sozialen Themen ein. Der Themen-Tag wird in diesem Jahr den Titel haben: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“. Das ist ein Hinweis auf das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. Denn dieses besteht in diesem Jahr seit 75 Jahren. Und ist eine wichtige Grundlage für unsere Gesellschaft und unsere Werte.
Für sie stehen wir ein. Wir beziehen uns dabei auch auf die Worte des Propheten Jeremia: „Suchet der Stadt Bestes!“ Wir wollen das Gute und Beste suchen und stark machen. Nicht nur in unserer Stadt, sondern in unserer Gesellschaft, in unserem Zusammenleben. Dafür hat jeder Mensch etwas zu geben. Denn wir sind wert-voll, alle Menschen sind wert-voll. Nur gemeinsam können wir an etwas festhalten oder etwas verändern.
So, wie es der Prophet Jeremia weiter sagt: „Denn wenn es der Stadt gutgeht, dann geht es auch Euch gut.“ Wir sind Teil eines Ganzen, einer Stadt, einer Region, einer Gesellschaft, einer Welt. Wir müssen Grenzen der Sprachen, Kulturen und Religionen nicht als Grenzen der Nächstenliebe sehen. Wir müssen auf andere Menschen zugehen und miteinander ins Gespräch kommen.
Wir müssen nach gemeinsamen sozialen, demokratischen und gerechten Zielen suchen. Nur so können wir die Probleme und Krisen unserer Zeit und folgender Generationen lösen. Und das Leben aller Menschen besser machen.
Die Herausforderungen dabei sind groß. Wir glauben trotzdem fest daran, dass wir gemeinsam einen guten Weg finden und gehen können.
Prophet ist ein griechisches Wort. Propheten kommen in der Bibel vor. Sie kommen von Gott und sprechen für Gott zu den Menschen. Sie sagen den Menschen, was Gottes Wille ist und was die Menschen tun sollen.