Förderschule, Berufshilfe, unbefristeter Arbeitsvertrag als Metallbauer: Ein so gradliniger Werdegang ist alles andere als selbstverständlich. Julien Kister ist diesen Weg erfolgreich gegangen. Trotz Lernschwierigkeiten, die für den heute 23-Jährigen vormals eine schier unüberwindbare Hürde darstellten.

Mit dem Wechsel von der Regelgrundschule zur Hermann-Schuchard-Schule erhielt Julien Kister als Kind die Unterstützung, die er benötigte. Anschließend absolvierte er die berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme in der Berufshilfe. Danach stand für ihn fest: Metall ist sein Metier. Er absolvierte mit gutem Erfolg die Ausbildung zum Fachpraktiker Metallbau und begann drei Tage später auf Empfehlung aller begleitenden Personen die Vollausbildung zum Metallbauer. Ende Januar hat er erfolgreich die Abschlussprüfung bei der Handelskammer abgelegt.

Bereits zwei Tage später hat er eine unbefristete Stelle bei der Konvekta AG in Schwalmstadt angetreten. Ein nahtloser Übergang vom Ausbildungs- ins Arbeitsverhältnis darüber freut sich nicht nur Julien Kister selbst, auch das Team Ausbildungswerkstatt Metall ist begeistert. "Der Ausbildungsverlauf entwickelte sich kleinschrittig, jedoch durch ein hohes Maß an Motivation und Engagement stets positiv", fasst Ausbildungsleiter Holger Rosner zusammen.

 

„Wir haben ihm die Möglichkeiten gegeben, er hat sie wahrgenommen. Während seiner Zeit in der Berufshilfe hat sich Julien nicht nur fachlich, sondern auch persönlich enorm weiterentwickelt.“

Holger Rosner - Ausbildungsleiter

Die Arbeit mit dem Werkstoff Metall habe ihm von Anfang an Spaß gemacht, erklärte Julien Kister. Während seiner Ausbildung hat er jede Möglichkeit genutzt, um Praxis in spezialisierten Metallbetrieben mit unterschiedlichen Schwerpunkten zu sammeln. "Was uns besonders freut: Julien konnte sich seinen Wunschbetrieb auswählen, denn alle Betriebe, in denen er als Praktikant tätig war, haben ihm einen Arbeitsplatz angeboten", erklärt Sozialpädagoge Florian Diebel.

Aus dem anfangs sehr schüchternen und zurückhaltenden Jugendlichen sei ein selbstbewusster junger Mann geworden. "Die Zeit hier habe ich gebraucht", sagt Julien Kister. Mit "hier" meint er die Hephata-Berufshilfe. Dort erlangen die Auszubildenden nicht nur Fachwissen, sondern erfahren auch sozialpädagogische Begleitung und individuelle Förderung.

„Ich kann allen nur raten, eine Ausbildung in der Berufshilfe zu machen. Das Gesamtpaket stimmt.“

Julien Kister

Hintergrund

Fast ein Viertel aller Jugendlichen in Hessen verlässt die Schule ohne einen Ausbildungsplatz zu haben oder weiterführende Bildung zu absolvieren. Rund 64 Prozent der Jugendlichen haben einen Hauptschulabschluss, 20 Prozent einen Förderschulabschluss oder gar keinen Abschluss. In Hessen verlassen jährlich rund 1.600 Jugendliche die Schule ohne Abschluss. Sie alle sind im sogenannten Übergangsbereich auf Unterstützung angewiesen- beispielsweise durch berufvorbereitende Maßnahmen wie sie die Hephata-Berufshilfe bietet. Ohne Starthilfe haben diese jungen Menschen kaum Chancen, am Arbeitsleben teilzunehmen.

Jugendlichen wie Julien Kister eine berufliche Perspektive bieten zu können, ist ein wichtiges Ziel unserer Arbeit. Doch unsere Ausbildungsstätten sind leider seit Jahren unterfinanziert. Deshalb bitten wir Sie dringend um Ihre Spende. Mit Ihrer Unterstützung können in unserer Berufshilfe noch viele weitere junge Frauen und Männer den Start ins Berufsleben meistern. Jeder Beitrag macht Teilhabe am Arbeitsleben möglich!