Krisen sind weltweit zum Normalzustand geworden. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine. Der Krieg im Nahen Osten. Corona und Inflation. Die Klima-, Energie- und Bildungskrise. Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat das Wort Krisenmodus zum Wort des Jahres 2023 gewählt. Das Wort Antisemitismus folgt auf Platz 2. Das ist kein Zufall. Die Demokratie steht unter Druck.

Manche Menschen haben kein Vertrauen mehr in die Politik. Sie fühlen sich von der Regierung schlecht vertreten. Sie finden, dass der Staat und die Gesellschaft ihre Meinung nicht ernst nehmen. Manche Menschen denken, dass der Staat einerseits zu viel Geld für soziale Hilfen ausgibt. Zum Beispiel für Menschen ohne Arbeit, für Menschen mit Behinderungen und für geflüchtete Menschen. Andererseits glauben diese Menschen aber, dass sie selbst zu wenig Unterstützung bekommen. Manche Menschen vertrauen nicht mehr den Nachrichten in Fernsehen und Zeitung. Sie glauben, Medien wie Fernsehen und Zeitung sind abhängig vom Staat und verbreiten Lügen. Sie glauben lieber oft an Informationen aus dem Internet. Diese Informationen kann man nicht immer gut prüfen.

Rechtspolitische Politiker*innen machen Pläne, wie sie Menschen aus Deutschland vertreiben können. Rechtspolitische Parteien gewinnen Wahlen. Und Menschen aus anderen Ländern, mit dunkler Hautfarbe, Jüd*innen und Muslim*innen haben Angst.

Wir müssen mit allen Menschen der Gesellschaft ins Gespräch kommen und bleiben. Wir müssen alle Meinungen ernst nehmen, auch, wenn es nicht unsere eigenen sind. Gemeinsam müssen wir nach Lösungen suchen, die niemanden ausschließen. Über allem steht dabei, dass wir die Demokratie stärken und ihre Inhalte leben. Wir können: Frieden schaffen, Vielfalt leben, Chancen geben, tolerant sein, Mensch sein, Beteiligung möglich machen, Freiheit achten und Verantwortung zeigen. Die Lese-Geschichten unseres Jahrbuchs erzählen, wie das Hephata versucht.

Krisenmodus ist das Verhalten in einer Krise. Zum Beispiel verhalten sich Menschen im Krisenmodus anders als sonst. Sie achten dann häufig mehr auf sich und ihre Wünsche. Und weniger auf andere Menschen und deren Wünsche.

Antisemitismus heißt Juden-Feindschaft. Antisemitische Menschen mögen Juden nicht. Manche Antisemiten wollen Juden auch vertreiben oder töten. In Deutschland verbietet das Grundgesetz Antisemitismus.