
Ausbildungsangebot in der Metallwerkstatt der Berufshilfe
Von der Hephata-Förderschule zur erfolgreich abgeschlossenen Vollausbildung im Metallhandwerk
Willkommen in der Arbeitswelt: Am 31. Januar hat Julien Kister seine Abschlussprüfung bestanden, drei Tage später hat er seine erste Stelle als Metallbauer angetreten – keine Selbstverständlichkeit für den 23-Jährigen, der nach dem Besuch der Regelgrundschule auf die Hephata-Förderschule wechselte und in der Metallwerkstatt der Hephata-Berufshilfe auf dem Weg ins Arbeitsleben begleitet wurde.
Julien Kister hat in der Hephata-Berufshilfe seine Ausbildung zum Metallbauer – Fachrichtung Konstruktionstechnik – absolviert und am 31. Januar erfolgreich die Abschlussprüfung bei der Handwerkskammer abgelegt. Am 3. Februar hat er eine unbefristete Stelle bei der Konvekta AG in Schwalmstadt angetreten. Ein nahtloser Übergang vom Ausbildungs- ins Arbeitsverhältnis – darüber freut sich nicht nur Julien Kister selbst, auch das Team der Ausbildungswerkstatt Metall ist begeistert über den Werdegang „seines“ Auszubildenden. Denn: „Der Ausbildungsverlauf entwickelte sich kleinschrittig, jedoch durch ein hohes Maß an Motivation und Engagement stets positiv“, fasst Ausbildungsleiter Holger Rosner zusammen.
Doch nicht immer schwamm Julien Kister auf der Erfolgswelle, denn Lernschwierigkeiten stellten oft eine Herausforderung für ihn dar. Er besuchte zunächst die Regelgrundschule, wechselte dann auf die Hermann-Schuchard-Schule der Hephata Diakonie, eine staatlich anerkannte Förderschule für Kinder und Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Anschließend absolvierte Julien Kister die berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme in der Berufshilfe. Danach stand für ihn fest: Metall ist sein Metier. Er ließ sich zum Fachpraktiker Metallbau in der Ausbildungswerkstatt Metall in Treysa ausbilden und besuchte den begleitenden Unterricht an der Berufsschule Hephata. Diese schloss er am 17. Februar 2023 mit gutem Erfolg ab und begann auf Empfehlung aller begleitenden Personen bereits drei Tage später mit der Vollausbildung zum Metallbauer, ebenfalls in der Ausbildungswerkstatt Metall der Hephata-Berufshilfe. Begleitend besuchte er die Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Schule in Homberg/Efze und Fritzlar.

Mit den Kollegen der Berufsschule arbeiten die Ausbilder der Berufshilfe eng zusammen. So konnte mit den dortigen Klassenlehrern Reinhard Pfannkuche sowie Uwe Gerloff, dem Abteilungsleiter Dirk Beyer und dessen Kollegium, eine zielgerichtete und rücksichtsvolle Vermittlung der gestiegenen Ausbildungsanforderungen im theoretischen Bereich erreicht werden.
„Wir haben ihm die Möglichkeiten gegeben, er hat sie wahrgenommen“, fasst Ausbildungsleiter Holger Rosner zusammen. „Während seiner Zeit in der Berufshilfe hat sich Julien nicht nur fachlich, sondern auch persönlich enorm weiterentwickelt“, fügt er hinzu. Aus dem sehr schüchternen und zurückhaltenden Jugendlichen sei ein selbstbewusster junger Mann geworden. „Die Zeit hier habe ich gebraucht“, sagt Julien Kister. Mit „hier“ meint er die Hephata-Berufshilfe. Dort erlangen die Auszubildenden nicht nur Fachwissen, sondern erfahren auch sozialpädagogische Begleitung und individuelle Förderung. „Ich kann allen nur raten, eine Ausbildung in der Berufshilfe zu machen. Das Gesamtpaket stimmt“, sagt Julien Kister. Zum Gesamtpaket gehören neben dem Vereinbaren von persönlichen Zielen auch die Vermittlung in externe Praktika, gemeinsame Exkursionen, Freizeiten und der Besuch von Fachmessen und Firmen.

Die Arbeit mit dem Werkstoff Metall habe ihm von Anfang an viel Spaß gemacht, erklärt Julien Kister. Während seiner Ausbildung hat er jede Möglichkeit genutzt, um Praxis in spezialisierten Metallbetrieben mit unterschiedlichen Schwerpunkten zu sammeln. „Er hat viele Praktika absolviert und dabei die Arbeit in einem kleinen Metallbau-Betrieb ebenso kennengelernt wie im großen Industrieunternehmen. Im Rahmen der Praktika hat Julien beispielsweise Balkone und Zäune gebaut sowie im Fahrzeug- und Klimaanlagenbau gearbeitet“, so Holger Rosner, den die breit aufgestellten Interessen und die große Lernbereitschaft des frisch ausgelernten Metallbauers beeindrucken.
„Was uns besonders freut: Julien konnte sich seinen Wunschbetrieb auswählen, denn alle Betriebe, in denen er als Praktikant tätig war, haben ihm einen Arbeitsplatz angeboten“, erklärt Sozialpädagoge Florian Diebel. Mit Abschluss der Ausbildung endet jedoch keineswegs das Verhältnis zum Team der Ausbildungswerkstatt. „Der Kontakt zu den meisten ehemaligen Azubis bleibt bestehen“, so Holger Rosner. „Viele kommen regelmäßig vorbei, in diesem Jahr werden wir eine Freizeit nach Norddeutschland unternehmen und während dieser Zeit einen ehemaligen Auszubildenden und seinen dortigen Arbeitgeber aus der Metall-Industrie besuchen.“
Metallbauer Julien Kister freut sich auf seine berufliche Zukunft und blickt dankbar auf seinen bisherigen Werdegang zurück. „Die Unterstützung, die ich von allen Begleitern - egal, ob von meiner Familie, der Herrmann-Schuchard-Schule, den Berufsschulen in Hephata, Homberg/Efze und Fritzlar, der Agentur für Arbeit, den Praktikumsbetriebe oder unserem Team in der Ausbildungswerkstatt - erhalten habe, weiß ich sehr zu schätzen und hierfür bin ich unglaublich dankbar.“