Zum Auftakt der Fachtagung begrüßte die hauseigene Band aus Mitarbeitenden und Patient*innen die Teilnehmenden mit einem musikalischen Medley.

Die Vortragsreihe begann Prof Dr. Christian Jakob von der MEDIUS Klinik in Kirchheim-Teck mit seinem Beitrag über Abhängigkeit in Bezug auf die Persönlichkeit. Dabei zeigte er als Beispiel auf, dass Menschen mit einer ängstlich-vermeidenden Persönlichkeit mit höherer Wahrscheinlichkeit in eine Medikamentenabhängigkeit von Benzodiazepinen, also Beruhigungs- oder Schlafmittel, geraten. 

Im Anschluss referierte PD Dr. Polak, Chefarzt der Fachklinik Weibersbrunn, über ein Forschungsthema zu dem es bisher nur wenige Studien gibt - die Zusammenhänge von Abhängigkeitserkrankungen und Alter. Abhängigkeitserkrankungen werden bei Menschen im  Alter nämlich oft übersehen. Im Rahmen seines Vortrags zeigte er, welche Auswirkungen Alkoholkonsum im Alter auf die Psyche hat. Bekannt und belegt ist, dass übermäßiger Alkoholkonsum das Risiko für Demenz erhöht. In der von Dr. Polak betreuten Würzburger Studie konnte anhand des Alkoholkonsums der Teilnehmenden jedoch nicht die Entwicklung einer Demenz vorhergesagt werden.

Für Männer und Frauen braucht es unterschiedliche Konzepte für die Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen. Das begründete Dr. Monika Vogelgesang aus der Median-Klinik Münchwies in Ihrem Vortrag "Frauenspezifische Aspekte innerhalb der Sucht bzw. der suchtnahen Störungen". Denn Abhängigkeitserkrankungen wirken sich bei Männern und Frauen unterschiedlich aus. Das wird schon durch die Unterschiede beim Alkoholkonsum bei Männern und Frauen deutlich.  

Zum Mittagessen lud die Klinik alle Teilnehmenden in den Speisesaal ein. Dort servierte unsere Küchenchefin Dagmar Herrmann mit Hähnchenbrust in Parmesan-Eihülle. Die Vegetarier*innen freuten sich über Gemüsetaler.

Den zweiten Teil der Fachtagung eröffnete Dr. Peter Reinhold-Hildenhagen, Ärztlicher Leiter der Fachklinik Fürstenwald, welche ebenfalls zur Hephata Diakonie gehört. Er stellte sein Regionalkonzept vor und betonte dabei, wie wichtig die Vernetzung mit anderen Einrichtungen vor Ort ist. Das Regionalkonzept stellt somit den organisatorischen und institutionellen Rahmen dar, in dem sich die Therapie von Abhängigkeitserkrankungen und ihren Begleiterkrankungen mit ihren Bausteinen Psychotherapie, Soziotherapie und Pharmakotherapie vollzieht.

Ebenfalls aus einer der Einrichtungen der Hephata Diakonie kam Dr. Sven Fuest, Chefarzt der Neurologie der Hephata-Klinik in Treysa, zur Fachtagung nach Weibersbrunn. Er zeigte auf, dass auch Sozialpädagog*innen und Psycholog*innen, die in Sozialdiensten oder Beratungsstellen arbeiten, mit klassischen medizinischen Beschwerden, die mit Abhängigkeitserkranungen einhergehen, konfrontiert werden. 

Denn wenn der Gang von Patient*innen unsicher ist oder ihre Füße kribbeln, brennen oder sogar taub sind, dann können das Hinweise auf eine Abhängigkeitserkrankung sein. Und nur wenn das schon bei Beratungsgesprächen erkannt wird, können diese Stellen entsprechend weiterleiten und Hilfe anbieten.

Zum Abschluss der Fachtagung stellte Prof. Dr. Martin Herrmann von der Uniklinik Würzburg neue Behandlungsansätze bei Abhängigkeitserkrankungen vor. Die nicht-invasive Stimulation des Gehirns mit Magnetfeldern oder Gleichstrom verspricht nicht nur bei der Behandlung von Depressionen Erfolge. Neue Forschungsdaten deuten darauf hin, dass auch Patientinnen und Patienten mit Abhängigkeitserkrankungen hiervon profitieren könnten. 

Neben den einzelnen Fachvorträgen stand die Vernetzung der Einrichtungen untereinander bei unserer Fachtagung im Fokus. Damit das auch in Zukunft gelingt, planen wir bereits die nächste Fachtagung für 2025. Sobald weitere Infos zum Programm und Datum bekannt sind, werden wir die Teilnehmenden aus diesem Jahr informieren.

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Vielen Dank an alle Referent*innen und Teilnehmenden! Wir freuen uns riesig über Ihr tolles Feedback! Hier ein Auszug: 

  • Ich empfand besonders das Programm am Vormittag sehr informativ und praxisnah! Die Atmosphäre im Haus ist zum Wohlfühlen. Vielen Dank für diesen tollen Tag.
  • Superlohnenswerte Veranstaltung in einem sehr warmen und herzlichen Umfeld- Vielen Dank für den tollen Tag!
  • Wie in der Vergangenheit auch diesmal wieder eine tolle und sehr interessante Veranstaltung!
  • Sehr gute Organisation!!! Sehr leckere und reichhaltige Verpflegung!!! Absolut TOP!!!