Demo gegen Rechtsextremismus
Die Schwalm steht zusammen: Hephata ist dabei.
„Wir haben in unserer Schule viele Freundinnen und Freunde. Es ist uns egal, welche Herkunft oder Religion sie haben und welche Sprache sie sprechen.“ Das haben Chantal und Noureddine bei einer Demonstration gegen Rechtsextremismus im Februar in Schwalmstadt-Treysa gesagt. Die beiden sind Schüler*innen der Förderschule der Hephata Diakonie.
Mehr als 2.000 Menschen haben den beiden Beifall gegeben. Die Idee zur Demonstration haben der „Arbeitskreis für Toleranz und Menschenwürde“ und die „Freund*innen der Demokratie“ gehabt. Die Idee haben mehr als 50 Gruppen, Unternehmen und Vereine unterstützt. Zwei davon sind die Hephata Diakonie und die Diakonische Gemeinschaft Hephata gewesen. Die Demonstration in der Treysaer Bahnhofstraße ist die erste gegen Rechtsextremismus im Schwalm-Eder-Kreis gewesen.
Unter anderem haben Reden gehalten: Der Regierungspräsident aus Kassel, der Landrat und der Bürgermeister. Schüler*innen des Evangelischen Gymnasiums Melanchthon-Schule Steinatal und der ehemalige Pfarrer Treysas. Und auch die beiden Schüler*innen der Hephata-Förderschule sowie Hephata-Vorstand Pfarrer Maik Dietrich-Gibhardt. Stephen Corsham, Dozent der Hephata-Akademie für soziale Berufe, hat zusammen mit Rainer Barth Musik gemacht. Suse Salin, Dozentin der Hephata-Akademie, hat auf der Bühne ein Gedicht vorgelesen.
„Wir müssen aus der Vergangenheit lernen, damit sich die Vergangenheit nicht wiederholt. Deshalb müssen wir zusammenhalten!“
„Wir sind alle hier zuhause. Wenn es hier Krieg geben würde, müssten wir auch gehen. Und wir würden dann auch wollen, dass wir an anderen Orten willkommen sind. Wir müssen aus der Vergangenheit lernen, damit sich die Vergangenheit nicht wiederholt. Deshalb müssen wir zusammenhalten!“, haben Chantal und Noureddine gesagt. Die beiden Schüler*innen haben mit ihren Lehrerinnen Alina Burkart und Katharina Herbst auf der Bühne bei der Demonstration gestanden. Und 2 weitere Schüler*innen haben sie unterstützt.
Maik Dietrich-Gibhardt ist einer von 2 Vorständen der Hephata Diakonie. Und er ist auch Vorsteher von der Diakonischen Gemeinschaft Hephata. Er hat gesagt: „Wir sind heute Teil von 100.000 Menschen in ganz Deutschland, die seit Wochen zeigen: Das ist uns wichtig! Das lassen wir uns nicht nehmen! Das lassen wir uns nicht kaputtmachen von rechtsextremen Kräften!“ Rechtsextreme Einstellungen sollen keinen Platz in der Gesellschaft bekommen. „Die meinen es ernst mit ihrem Angriff auf unser Grundgesetz. Die Menschen, die die Verfassung hassen, sollen wissen: Wir meinen es auch ernst mit der Demokratie – und wir sind mehr!“
Am Ende seiner Rede hat Dietrich-Gibhardt die Menschen aufgerufen: „Auch nach der Demonstration müssen wir für die Demokratie kämpfen. Zu Hause, an den Arbeitsplätzen, in den Vereinen und an den Stammtischen. In den Klassenzimmern, Werkstätten und Wohngruppen. Lassen Sie uns Zeichen setzen. Bleiben wir entschieden für unsere Demokratie!“
Rechtsextremismus ist eine politische Einstellung. Im Rechtsextremismus sind manche Menschen weniger wichtig als andere Menschen. Zum Beispiel weil sie eine dunkle Hautfarbe haben. Weil sie behindert sind. Weil sie keine Wohnung haben. Weil sie aus einem anderen Land oder einer anderen Kultur kommen. Oder weil sie homosexuell sind. Der Rechtsextremismus will keine Demokratie. Er will einen Staat mit einem Chef, der alles bestimmt. Rechtsextreme Menschen machen Gewalt gegen Menschen mit anderen Meinungen.