Julian Heinze:

Herr Dr. Polak, was erwartet die Teilnehmenden beim Fachtag der Fachklinik Weibersbrunn am 21. Mai 2025?

Dr. Thomas Polak:

Unser Fachtag bietet Fachkräften aus der Suchthilfe eine bunte Mischung an spannenden und hochaktuellen Themen. Vor zehn Jahren wären die Themen unseres Fachtags so noch kaum denkbar gewesen.

Denn Sportwetten hatten noch nicht die heutige gesellschaftliche Relevanz, Apps steckten in den Kinderschuhen, das sogenannte Annäherungsparadigma befand sich in der Entwicklung – und Substanzen wie LSD, Cannabis oder Ketamin galten nahezu ausschließlich als Suchtmittel, Ketamin sogar vorrangig als Narkosemittel. Inzwischen hat sich die Perspektive auf viele dieser Themen erheblich verändert und mit unserer Fachtagung tragen wir dem Rechnung.

Julian Heinze:

Welche Beobachtungen oder Trends haben zur Entscheidung für das diesjährige Thema „Quo vadis Suchtmedizin“ beigetragen?

Dr. Thomas Polak:

Zum letzten Fachtag bekamen wir die häufig die Rückmeldung, dass sich die Teilnehmenden noch mehr Praxisnähe wünschen, um noch mehr aus der Fachtagung in den beruflichen Alltag mitnehmen zu können. Diesem Wunsch kommen wir gerne nach!

Deshalb bieten wir in diesem Jahr zwei parallele Workshops an: einen zum Thema Motivational Interviewing, einer Haltung und Gesprächsführung, die in der Suchtmedizin fest etabliert ist – und einen zweiten Workshop zum Thema Doppeldiagnosen. Dort geht es unter anderem darum, welche Krankheitsbilder gemeint sind und wie man in Beratung und Klinikalltag professionell damit umgeht.

Julian Heinze:

Können Sie uns einen Einblick in das Programm und die Referent*innen geben?

Dr. Thomas Polak:

Wir haben eine gute Mischung aus verschiedenen Professionen, Altersgruppen und Perspektiven. Katrin Joachim und Michael Roth bringen viel Erfahrung aus der praktischen klinisch-therapeutischen Arbeit mit, während Prof. Lorenz Deserno als forschender Kliniker national wie international hervorragend vernetzt ist. Vertreten sind Einrichtungen aus der Erwachsenenpsychiatrie ebenso wie Kliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie – sowie ein großes deutsches Universitätsklinikum.

Julian Heinze:

Was macht den Beitrag von Prof. Jobst Böning beim Fachtag besonders wertvoll?

Dr. Thomas Polak:

Prof. Jobst Böning bringt die Erfahrung aus mehr als 50 Jahren Suchtmedizin mit und gilt als einer der prägenden Köpfe dieses Fachs, national wie international. Inzwischen ist er emeritiert, aber bis heute ist er Impulsgeber in vielen universitären Gremien, etwa an der Universität Würzburg. Und auch bei großen Veranstaltungen wie denen des Arbeitskreises Suchthilfe in der Würzburger Neubaukirche bringt er seine Expertise weiterhin ein.

Julian Heinze:

Sein Name scheint also auch heute noch großes Gewicht in der Fachwelt zu haben?

Dr. Thomas Polak:

Absolut. Wenn man Referent*innen für Veranstaltungen gewinnen möchte, heißt es oft: „Grüßen Sie schön von Prof. Böning.“ Viele namhafte Lehrstuhlinhaberinnen kennen ihn, haben mit ihm zusammengearbeitet oder wurden von ihm gefördert. Ich freue mich sehr, dass er mit einem aktuellen Thema zur Suchttherapie bei unserem Fachtag in Weibersbrunn vertreten ist – neben weiteren renommierten Referentinnen und Referenten.

Im Gespräch: PD Dr. Thomas Polak, Chefarzt der Fachklinik Weibersbrunn, und Julian Heinze, PR-Referent, Hephata-Öffentlichkeitsarbeit

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